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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Klinische Ergebnisse nach Hybridstabilisierung osteoporotisch-imponierender Frakturen der Brust- und Lendenwirbelsäule unter dem Aspekt des sagittalen Alignements nach einem mittleren Follow-up von 4 Jahren

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ulrich Spiegl - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Christine Annemüller - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Jan-Sven Jarvers - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Stefan Glasmacher - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Christoph Josten - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany
  • Christoph E. Heyde - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plast. Chirurgie, Leipzig, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST38-328

doi: 10.3205/18dkou231, urn:nbn:de:0183-18dkou2312

Published: November 6, 2018

© 2018 Spiegl et al.
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Fragestellung: Welche mittelfristigen Ergebnisse erwarten wir nach Hybridstabilisierung osteoporotischer Frakturen am thorakolumbalen Übergang insbesondere mit Analyse des sagittale Alignement?

Methodik: Es handelt sich um eine retrospektive Kohortenstudie an einem Level I Traumazentrum. Zwischen 12/2009 und 05/2014 wurden 113 Patienten ab dem 61. Lebensjahr aufgrund osteoporotisch imponierender instabiler Wirbelkörperfrakturen am thorakolumbalen Übergang und der mittleren LWS mittels Hybridstabilisierung (zementaugmentierte dorsal bisegmentale Stabilisierung und Kyphoplastie) therapiert. Als primärer Outcome-Parameter wurde der ODI. Als zusätzliche klinische Parameter wurde der SF-36 Score (Körperliche Summenskala: KSK und psychische Summenskala: PSK) erfasst. Als radiologische Parameter erfolgte die Bestimmung des Repositionsverlustes, sowie die Bestimmung der Alignementparameter (lumbale Lordose, thorakalen Kyphose, Sakral Slope, Pelvic Tilt, Pelvic Inzidenz, sagittale vertikale Achse (SVA)). Zudem wurde untersucht, in wie weit die klinischen Parameter mit den radiologischen korrelieren. Zusätzlich wurden die Operationszeiten sowie die Komplikationen analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es handelte sich um 72 Frauen und 41 Männer (Durchschnittsalter: 74,6 Jahre ± 6,8 Jahre). Insgesamt waren folgende Wirbelkörper betroffen: 7* BWK 11, 26 * BWK 12; 48 * LWK 1; 17 * LWK 2; 12 * LWK 3 und 3 * LWK4. Die Frakturen bestanden aus 24 A 1 Frakturen mit nachfolgender Nachsingerung sowei 5*A 2, 71* A3 und 13* A4. Insgesamt konnten 65 Patienten (58%) nachuntersucht werden. 17 Patienten waren bereits verstorben (15%), die restlichen 31Patienten konnten nicht erreicht werden (27,4%). Der durchschnittliche Nachuntersuchungszeitraum betrug 48 Monate (24 bis 78 Monate). Die durchschnittliche Operationszeit betrug 108 Minuten (37 bis 289min). Insgesamt wurden 5 postoperative Komplikationen dokumentiert: 3 Wundheilungsstörungen, 1 Pneumonie und eine Patientin mit Konus Cauda Syndrom. Zudem traten in 14 Patienten Anschluss und/oder Folgefrakturen auf. Die Gesamtkomplikationsrate im Verlauf betrug somit 19,2%. Die klinischen und radiologischen Ergebnisse sind in Tabelle 1 [Tab. 1] aufgeführt.

Dabei zeigte sich eine statistisch signifikante Korrelation zwischen dem Repositionsverlust und dem ODI (Korrelationswert: 0,337; p = 0,033) sowie zwischen dem KSK des SF 36 und der lumbalen Lordose (Korrelationswert: 0,463; p = 0,017). Zudem wiesen die Patienten mit Anschluss- oder Folgefrakturen eine signifikant geringere thorakale Kyphose auf (p = 0,020).

Zusammengefasst zeigte sich vier Jahre nach Hybridstabilisierung mehrheitlich gute klinische Ergebnisse, sowie eine relevante Komplikationsrate bestand, insbesondere im Sinne von Anschluss- oder Folgefrakturen. Der Repositionsverlust der einzelnen Patienten variierte erheblich und scheint eine relevante Rolle sowohl für den klinischen Verlauf als auch des sagittale Alignement zu spielen.