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Verletzungsprävalenz und Ausfallzeiten im Frauenfußball
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Published: | November 6, 2018 |
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Fragestellung: Mit der Professionalisierung des Frauenfußballs steigen auch die Anforderungen an die medizinische Versorgung und die Belastungssteuerung. Dementsprechend müssen zunächst die Prävalenzen und Ausfallzeiten erfasst werden, um die Versorgung anschließend in Form von Präventionsprogrammen und spezifischen Nachbehandlungsschemata zu optimieren.
Ziel der vorliegenden Studie war daher die Erfassung der Verletzungsprävalenz und Return-to-Play Daten eines deutschen Frauenfußballbundesligisten.
Methodik: Sämtliche Verletzungen eines deutschen Frauenfußballbundesligisten der Saisons 2015/2016 und 2016/2017 wurden entsprechend der Empfehlungen der FIFA Injury Consensus- Gruppe erfasst. Darüberhinaus erfolgte die Erfassung der Ausfallzeiten bis zum Return-to-Play (definiert als Rückkehr ins Mannschaftstraining ohne Einschränkungen), differenziert nach muskulären Verletzungen, VKB-Rupturen und Überlastungssyndromen. Die statistische Auswertung erfolgte per SPSS Software 24.0 (IBM Corp. Armonk, USA).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Mittel beider Spielzeiten ergaben sich 1401,50 ± 19,09 Fehltage bei jeweils 27 Spielen. Aufgeteilt nach muskulären Verletzungen, VKB-Rupturen und Überlastungssyndromen resultierten in der Saison 2015/16 297 Fehltage aufgrund von Überlastungssyndromen (N= 6) mit einer durchschnittlichen Ausfallzeit von 49.5 ± 36.47 Tagen. Die Return-to-Play Zeit (RTPT) nach VKB-Rupturen (N= 3) betrug 210 ± 102.56 Tage bei einer Gesamtzahl von 630 Fehltagen. Muskuläre Verletzungen (N= 2) führten hingegen nur zu 33 Fehltagen bei einer durchschnittlichen Ausfallzeit von 16.5 ± 4.95 Tagen.
Vergleichbare Daten zeigten sich in der Folgesaison mit 792 Ausfalltagen aufgrund von VKB-Rupturen (N= 3, RTPT 264 ± 52.20), 304 Ausfalltagen aufgrund von Überlastungssyndromen (N= 3, RTPT 101,33 Tage ± 40.62) und 46 Fehltagen aufgrund von muskulären Verletzungen (N= 3, RTPT 15,33 ± 1.53).
Im Frauenfußball resultieren hohe Ausfallraten aus der sportlichen Belastung der Spielerinnen. Insbesondere Rupturen des vorderen Kreuzbandes und Überlastungssyndrome führen zu langen Return-to-Play-Zeiten. Nach Erfassung der führenden Verletzungen wird zukünftig der Einfluss spezifischer Präventionsprogramme auf die einzelnen Verletzungsarten evaluiert werden.