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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Die VKB-Transplantatfixierung mittels Interferenzschraube bei primären und erweiterten tibialen Kanälen: Oversizen oder nicht Oversizen? Eine biomechanische Studie im Schweinemodell

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Martin Eichinger - Uniklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
  • Raul Mayr - Uniklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
  • René Attal - Klinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Landeskrankenhaus Feldkirch, Feldkirch, Austria
  • Christian Heinrichs - Uniklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
  • Armin Moroder - Uniklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria
  • Vinzenz Smekal - AUVA-Unfallkrankenhaus Klagenfurt, Klagenfurt, Austria
  • Werner Schmölz - Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Austria

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST32-939

doi: 10.3205/18dkou180, urn:nbn:de:0183-18dkou1805

Published: November 6, 2018

© 2018 Eichinger et al.
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Text

Fragestellung: Kann die Stärke der tibialen Fixation mittels Interferenzschraube bei der Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes (VKB) durch „1-mm Oversizen“ des Schraubendurchmessers erhöht werden? Ist in erweiterten Kanälen eines Revisionsfalles mit einer niedrigeren Fixationsstärke zu rechnen als in primären Kanälen?

Methodik: In 32 gepaarten porzinen Tibiae wurden bovine Sehnentransplantate mit einem konstanten Durchmesser von 8 mm mittels Interferenzschrauben der Länge 30 mm und variablem Durchmesser fixiert: (I) Für ein primäres VKB-Rekonstruktionsszenario (pVKB) in tibialen Kanälen von 8 mm Durchmesser, mit Schrauben des Durchmessers 8 mm (pVKB-8) vs. 9 mm (pVKB-9) und (II) für ein Revisionszenario (rVKB) in erweiterten Kanälen von 10 mm Durchmesser, mit 10 mm (rVKB-10) vs. 11 mm (rVKB-11) Schrauben. Das Belastungsprotokoll bestand aus zyklischer Belastung mit einer niedrigen und einer hohen Laststufe (1000 Zyklen bei 10-250 N und 1000 Zyklen bei 10-450 N). Anschließend folgte ein Ausrissversuch. Das Transplantatrutschen während der zyklischen Belastung wurde mittels kanaleingangsnaher, hochauflösender Wegmessung durch Differentialtransformatoren (DVRT) erhoben und die Versagenslast aufgezeichnet. Für die Gruppenvergleiche innerhalb der Szenarien pVKB bzw. rVKB wurde der gepaarte t-Test angewendet, die Revisionsgruppen wurden mit der Primärgruppe pVKB-8 mittels t-Test verglichen.

Ergebnisse: Verglichen mit Schrauben, welche dem Kanaldurchmesser entsprachen (pACL-8) führte die Fixierung mit „Oversizing“ der Schrauben (pACL-9) zu einem signifikant erhöhten Transplantatrutschen bei der zyklischen Belastung mit hoher Laststufe (1.19 ± 0.23 vs. 1.98 ± 0.67 mm; P = 0.007). Im Revisionsszenario zeigten sich keine signifikanten Unterschiede im Transplantatrutschen zwischen den zwei Gruppen (rACL-10 vs. rACL-11; P > 0.38). Verglichen mit der Gruppe pACL-8 wies das Revisionsszenario (rACL-10 und rACL-11) ein signifikant erhöhtes Transplantatrutschen auf (P < 0.05). Hinsichtlich der Ausrisskraft gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen den vier Gruppen (P > 0.31).

Schlussfolgerung: Das 1-mm Oversizen der tibialen Interferenzschraube resultierte in einem erhöhten Transplantatrutschen im Vergleich zur Fixierung mit Schrauben, welche dem Kanaldurchmesser entsprachen. Verglichen mit primären Kanälen führte die Interferenzschraubenfixierung in erweiterten tibialen Kanälen zu einem erhöhten Transplantatrutschen.