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Acetabuläre Defekte in der Revisionsendoprothetik – eine Therapie-orientierte Klassifikation für die Anwendung von modularen Implantatsystemen
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Published: | November 6, 2018 |
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Fragestellung: Durch die steigende Zahl an Revisionseingriffen in der Hüftgelenksendoprothetik sieht sich die orthopädische Chirurgie mit komplexen acetabulären Defektsituationen konfrontiert. Die Einführung modularer Implantatsysteme hat die Versorgungsmöglichkeiten, bei präoperativ, durch natives Röntgen schwer planbaren Situationen, deutlich erleichtert. Aus der gängigen Klassifikation nach Paprosky zur Beurteilung der Defektsituation ergibt sich kein klarer Hinweis auf die Versorgungsstrategie oder die Wahl der zu implantierenden Komponenten.
Zielstellung dieser Arbeit ist die Vorstellung einer intuitiven, vergleichbaren, therapieorientierten Klassifikation, welche die prä- und intraoperativen Entscheidung leiten und erleichtern soll.
Methodik: Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der unterschiedlichen präoperativen, acetabulären Defektsituationen an einem Endoprothesenzentrum der Maximalversorgung bei Revisionseingriffen des Hüftgelenks. Eingeschlossen wurden septische wie aseptische Indikationen, die Auswertung erfolgte über die elektronische Datenbank der Klinik.
Es wurden 192 Patienten identifiziert, bei denen zwischen 2005 und 2017 eine oder mehrere Revisionoperationen nach hüftendoprothetischen Eingriffen durchgeführt wurden.
Die präoperativen nativradiologischen Beckenübersichtsaufnahmen wurden nach Paprosky und der ADC (Acetabular Defect Classification) eingeteilt. Zudem wurde die intraoperative Defektbeschreibung korreliert sowie die benutzen Implantate ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Paprosky-Klassifikation korrelierten zwischen intraoperativem und präoperativen Einteilung 74.1% der Probanden. In der ADC korrelierten 92.4% der Probanden.
Die definitive Einschätzung von acetabulären Defekten ist im konventionellen Röntgen nur bedingt möglich. Daher wird in der ADC eine Unterscheidung in therapierelevante Stadien getroffen um die Versorgungsstrategie hinsichtlich modularer Implantatsysteme oder einem individuellen Beckenteilersatz präoperativ zu planen.
Die Subklassifizierung erfolgt intraoperativ und gibt eine klare therapeutische Konsequenz, welche Komponenten notwendig sind (Augmente, Laschen, etc.). Die Klassifikation ist vergleichbar, einfach anzuwenden und zeigt in unserer Untersuchung eine gute Korrelation zwischen präoperativen Röntgenbild und intraoperativen Befund.