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Die septische Sprunggelenks-Arthrodese bei floridem Gelenkinfekt und allschichtigem Weichteildefekt – Ergebnisse eines interdisziplinären Behandlungskonzeptes
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Published: | November 6, 2018 |
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Fragestellung: Implantatassoziierte Sprunggelenksinfektionen mit offenem Sprunggelenk und freiliegender distaler Tibia sind hochkomplexe Erkrankungen, die häufig zu einer Unterschenkel-Amputation führen. Die Arthrodese über einen Fixateur externe und lappenplastische Deckung kann eine Möglichkeit des Extremitäterhaltes darstellen. Ziel dieser retrospektiven Fallkontrollstudie war es Behandlungsergebnisse und Komplikationen der insgesamt seltenen Indikation zu erfassen.
Methodik: Insgesamt wurden 20 Patienten mit akutem Sprunggelenksinfekt und allschichtigem Weichteildefekt in die Studie eingeschlossen (Alter Ø 59(±11), Zeitraum 2009-2016). In der akuten Infektsituation erfolgte das Debridement mit Implantatentfernung, die Resektionsarthroplastik des oberen Sprunggelenkes mit AO-Fixateur-Anlage sowie der temporäre Weichteilverschluss durch VAC-Verband. Im zweiten Schritt erfolgte nach Infektberuhigung die Weichteildeckung durch eine freie oder lokale Lappenplastik. Im dritten Schritt wurde der AO-Fixateur auf einen Ilizarov-Ringfixateur zur definitiven Arthrodese gewechselt ohne notwendige Lappenhebung bei der bereits im ersten Schritt vorbereiteten temporären Arthrodese. Es erfolgte die klinische und radiologische Auswertung unter besonderer Berücksichtigung verfahrensspezifischer Major- und Minor-Komplikationen. Das durchschnittliche Nachuntersuchungsintervall betrug 24 Monate nach Fixateur-Entfernung.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Durch das radikale Debridement konnte bei allen Patienten eine initiale Infektberuhigung erzielt werden, so dass nach Ø 18(±16) Tagen die Weichteildeckung mittels Lappenplastik (17 freie, 3 Schwenklappen) erfolgen konnte. Der Wechsel auf den Ilizarov-Ring-Fixateur zur definitiven Arthrodese wurde nach Ø 41 (±31) Tagen durchgeführt. Die stationäre Behandlungsdauer betrug Ø 68 (±33) Tage. Die Tragezeit des Fixateurs betrug Ø 157 (±50) Tage. 2 Patienten wurden nach dem stationären Aufenthalt nicht erneut ambulant vorstellig, zeigten aber zum Abschluss des Verfahrens eine konsolidierte Arthrodesezone. Durch die primäre Ilizarov-Anlage konnte bei 14 Patienten (70%) die Arthrodese erzielt werden. In 6(30%) Fällen zeigte sich eine Pseudarthrose, die durch Nachresektion, Spongiosaanlagerung und erneute Ilizarov-Anlage in 5 Fällen erfolgreich behandelt werden konnte. Insgesamt konnte somit eine Arthrodese in 19 (95%) Fällen, ohne Infektrezidiv im mittelfristigen Verlauf, erreicht werden. In einem Fall war auf Grund einer persistierenden, schmerzhaften Pseudarthrose die Amputation notwendig.
Zusammenfassend kann mit dem beschriebenen, interdisziplinären Salvage-Verfahren sowohl eine Infektsanierung als auch eine belastungsstabile Extremität über die Arthrodese erzielt werden. Das Risiko einer Pseudarthrose ist jedoch hoch, verfahrensspezifische Komplikationen häufig und die Behandlungszeiten lang und aufwendig.