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Fragestellung: Die Identifikation des Pathogens im Falle einer periprothetischen Gelenkinfektion (PPI) bleibt weiterhin eine der größten Herausforderungen in der septischen Chirurgie. Eine schnelle Keimidentifikation ermöglicht eine zeitnahe, spezifische, antimikrobielle Therapie. Die erste Multiplex-PCR-(Polymerasenkettenreaktion) Generation (Unyvero-i60) ermöglicht eine Keimdetektion innerhalb von 5 Stunden mit einer Sensitivität von 78,8% und einer Spezifität von 100%. Ziel dieser Studie ist es, die Aussagekraft der neuen Generation der Kartuschen (Unyvero-ITI) der Multiplex-PCR im Falle einer PPI zu untersuchen.

Methodik: In einer prospektiven Studie wurde intraoperativ abpunktierte Synovialflüssigkeit von 97 Patienten mit aseptischer oder septischer Hüft- oder Knierevisionsoperation (49 aseptisch, 48 septisch) mit dem Multiplex-PCR-System (Unyvero-ITI) untersucht und die Ergebnisse mit den MSIS-Kriterien verglichen. Zusätzlich wurde die Zeit bis zum Erhalt des mikrobiologischen Ergebnisses im Falle eines Keimnachweises dokumentiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Multiplex-PCR zeigte eine Keimdetektion mit einer Sensitivität von 851 % und eine Spezifität von 98,0%. In 7 Fällen fand sich ein falsch negativer Befund und in einem Patienten fand sich ein falsch positiver Befund. Somit lag die generelle Genauigkeit dieses Testverfahrens bei 91,8%. Der Keimnachweis erfolgte binnen 5 Stunden mit der Multiplex-PCR im Vergleich zu 4,9 Tagen in der konventionellen mikrobiologischen Diagnostik.

Durch die neue Generation der Multiplex-PCR konnte eine Verbesserung bei der Keimdetektion erzielt werden. Die Möglichkeit des zeitnahen Keimnachweises bietet die Option einer rascheren, zielgerichteten antimikrobiellen Therapie. Vor allem im Rahmen einer akuten periprothetischen Infektion bietet dieses diagnostische Tool deutliche Vorteile.