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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Korrelationsuntersuchung des tibialen Slopes bei Verwendung verschiedener knöcherner anatomischer Landmarken und dem tibialen Ansatzes des hinteren Kreuzbandes

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Johannes Oppermann - Orthopädie und Unfallchirurige Uniklinik Köln, Köln , Germany
  • Moritz Grethe - Orthopädie und Unfallchirurige Uniklinik Köln, Köln , Germany
  • Peer Eysel - Orthopädie und Unfallchirurige Uniklinik Köln, Köln , Germany
  • Jens Dargel - Orthopädie und Unfallchirurige Uniklinik Köln, Köln , Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST15-239

doi: 10.3205/18dkou040, urn:nbn:de:0183-18dkou0406

Published: November 6, 2018

© 2018 Oppermann et al.
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Text

Fragestellung: Ein elementares Ziel beim künstlichen Kniegelenksersatz ist die Rekonstruktion des Alignements der unteren Extremität. Der posteriore Slope der Tibia hat direkten Einfluss auf Kniekinematik, Implantat-Fixation, sowie auf das Abriebverhalten des PE. Es besteht kein ausreichender Konsens, welche knöcherne anatomische Referenzlinie am besten zur Bestimmung des PTS geeignet ist. Ein insuffizientes HKB kann bei Verwendung einer kreuzbanderhaltenden KTEP zu einer a.p. Instabilität und dadurch bedingt zu Knieschmerzen führen. Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es den PTS für das mediale und laterale Tibiaplateau mit Referenz zu 5 anatomischen Landmarken zu ermitteln. Darüber hinaus galt es zu prüfen, ob eine Korrelation zum posterioren tibialen Ansatz des HKB oder des posterioren kortikalen Umschlagpunktes an der Tibia festgestellt werden kann.

Methodik: Für die Untersuchung wurden insgesamt 104 formalinfixierten Unterschenkel durchgeführt und wurde durch die Ethikkommission der XXX genehmigt (Nummer 14-058). Es erfolgte die Einspannung in einer Haltevorrichtung. Anschließend wurde der Ansatz des hinteren Kreuzbandes sorgfältig präpariert und der HKB-Footprint durch Einbringen eines orthogonalen K-Drahtes markiert. Der mediale, respektive der laterale tibiale Slope wurde durch temporäre Auflage und Fixierung eines K-Drahtes am medialen und lateralen Tibiaplateau markiert und jeweils eine seitliche Zielaufnahme erstellt. Die anschließenden Vermessungen erfolgten durch drei unabhängige Untersucher. Insgesamt wurde der mediale, als auch laterale tibiale Slope gegenüber 5 verschiedenen anatomisch-radiologische Landmarker vermessen: Tibiavorderkante, Tibiaschaft, Tibia Hinterkante, Fibulaschaft, Fibula Hinterkante.

Darüber hinaus wurden zwei Distanzen zum tibialen Plateau gemessen: Distanz zum proximalen HBK-Footprints und zum tibialen proximalen posterioren kortikalen Umschlagpunkt

Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Programm IBM® SPSS Version 22.0.

Ergebnisse: Die Distanz des tibialen Ansatzes des hinteren Kreuzbandes bis zum Tibiaplateau betrug im Mittel 14.25 mm (SD 2.87 mm). Bei Verwendung des hinteren Tibiakanten- Umschlagpunktes konnte eine Distanz im Mittel von 54.76 mm (SD 9.1 mm) festgestellt werden.

Der posteriore tibiale Slope betrug medial 6.99 (SD 4.70°) und lateral 6.85 (SD 4.58°) sofern der Mittelwert aller anatomisch verwendeten Referenzlinien gebildet wird.

Bei der Verwendung der Fibula-Hinterkante beträgt er sowohl medialseitig als auch lateralseitig über 10° (medial 10.79° (SD 6.18°), lateral 10.72 (SD 5.89°)), bei allen anderen verwendeten anatomischen Landmarken liegt er zwischen 4° und 7° bei einer Standardabweichung unter 4°.

Schlussfolgerung: Die Verwendung der Fibula Hinterkante zur Bestimmung des PTS führt zu einem signifikant höheren PTS im Vergleich zu Tibiavorderkante, Tibiaschaft, Tibiahinterkante oder Fibulaschaft.

Eine Korrelation zwischen dem PTS und der Ansatzhöhe des hinteren Kreuzbandes konnte nicht nachgewiesen werden.