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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2018)

23.10. - 26.10.2018, Berlin

Einflussfaktoren auf das Überleben nach operativer Versorgung beim Plasmozytom und Metastasen der Wirbelsäule

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Leonard Westermann - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Peer Eysel - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Kourosh Zarghooni - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Karim Heinlein - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • David Grevenstein - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Christof Baltin - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Alain Olivier - Universitätsklinikum Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Dominik Baschera - Kantonsspital Winterthur, Klinik für Neurochirurgie, Winterthur, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2018). Berlin, 23.-26.10.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocST13-1313

doi: 10.3205/18dkou022, urn:nbn:de:0183-18dkou0229

Published: November 6, 2018

© 2018 Westermann et al.
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Fragestellung: Welche Faktoren haben Einfluss auf die Lebenserwartung nach operativer Versorgung bei einem Plasmozytom oder einer Metastase im Bereich der Wirbelsäule?

Methodik: In die retrospektive Studie wurden 151 (93 männlich, 58 weiblich) Patienten mit durchschnittlichem Alter von 64.0 ± 12 Jahren eingeschlossen, bei denen zwischen Januar 2008 und Februar 2017 eine operative Therapie bei Metastase oder Plasmozytom im Bereich der Wirbelsäule durchgeführt wurde. Alle eingeschlossenen Patienten waren zum Stichtag der Auswertung verstorben. Erhoben wurden das Alter, der BMI, die Art des Eingriffs, die Tumorentität, der Frankel-Score und Karnofsky-Index, die Anzahl der Wirbelsäulenmetastasen und das Vorliegen von viszeralen-, zerebralen und intraduralen Metastasen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die mittlere Überlebenszeit betrug 9,7 ± 10,8 Monate. Das durchschnittliche Alter zum Todeszeitpunkt lag bei 63,5 ± 12,3 Jahren. 54,9% der Patienten verstarben innerhalb eines Jahres, 33,3 weitere Prozent der Patienten innerhalb des zweiten Jahres. Die vier häufigsten Entitäten (Lungenkarzinom: 31 Patienten, Mammakarzinom: 23 Patienten, Prostatakarzinom: 14 Patienten, Kolonkarzinom: 11 Patienten) machten 49,5% aller Patienten aus. Dabei zeigten sich signifikante Unterschiede in der durchschnittlichen postoperativen Lebenserwartung (Prostatakarzinom: 15,7 Monate, Mammakarzinom: 12,9 Monate; Plasmozytom: 12,0 Monate; Nierenzellkarzinom: 11,9 Monate; Lungenkarzinom: 6,0 Monate; Kolonkarzinom: 4 Monate). Signifikanten Einfluss auf das Überleben hatten die Tumorentität (p=0,04), ein ungünstiger Frankel-Score (p=0,03) und niedrigerer Karnofsky-Index (p<0,01). Patienten mit einem BMI <18,5 überlebten im Mittel 5,8 Monate, normalgewichtige (BMI 18,5-24,9) überlebten 7,7 Monate, Patienten mit Präadipositas 11,5 Monate und jene Patienten mit einem BMI >35 im Mittel 21,6 Monate. Die Unterschiede waren mit p=0,06 nicht signifikant. Eine zusätzliche viszerale Metastasierung (p=0,48) und zerebrale Metastasierung (p=0,15) hatte in unserem Kollektiv keinen Einfluss auf das Überleben.

Ein Großteil der Patienten mit einer össären Metastasierung der Wirbelsäule verstirbt innerhalb der ersten 2 Jahre nach operativer Versorgung. Als bedeutende Faktoren zur präoperativen Risikobewertung für das Überleben eignet sich die körperliche und neurologische Verfassung der Patienten. Auch die Art des Primärtumors sollte in Bezug auf die weitere Behandlung und das Ausmaß der Behandlung des Patienten berücksichtigt werden.