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Fragestellung: Die ventrale Dekompression und Fusion (ACDF) ist der Standardeingriff zur Behandlung der zervikalen spondylogenen Radikulo-/Myelopathie. Studien belegen eine höhere Fusionsrate, wenn bei mehrsegmentaler Fusion zusätzlich eine Platte verwendet wird, wobei chronische Schluckstörungen oder Anschlussdegenerationen als Nachteile postuliert werden. Verschraubbare zero-profile Implantate wurden entwickelt, um bei vergleichbarer Fusionsrate Schluckstörungen zu reduzieren.

Diese Annahme ist noch nicht durch eine randomisierte Studie bewiesen worden. Daher war es das Ziel dieser Studie, das klinische und radiologische Ergebnis eines verschraubbaren zero-profile Cages mit dem Standard (Cage+Platte) zu vergleichen.

Methodik: Patienten mit symptomatischer bisegmentaler zervikalen spondylogenen Radikulo-/Myelopathie wurden nach Studienscreening in die Interventionsgruppe (zero-profile Cage) oder die Kontrollgruppe (Cage+Platte) randomisiert. Es erfolgten klinische und radiologische Nachuntersuchungen nach 3, 6, 12 und 24 Monaten. Als primärer Studienendpunkt wurden Schluckstörungen nach 24 Monaten definiert. Als sekundäre Endpunkte wurden Lebensqualität (NPDI), Fusionsstatus, Anschlussdegenerationen, Korrekturverlust, Komplikationen und Patientenzufriedenheit deskriptiv untersucht. Statistische Unterschiede im primären Studienendpunkt wurden mittels Chi-Quadrat Test (GraphPad Prism 7) analysiert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden 41 Patienten eingeschlossen; Interventionsgruppe (n=21), Kontrollgruppe (n=20). 39 Patienten konnten vollständig nachuntersucht werden (20/19). Es fand sich eine vergleichbare OP-Zeit (141' vs. 143'), bei geringerer Durchleuchtungszeit in der Interventionsgruppe (101'' vs. 120''). Revisionspflichtige Komplikationen traten in keiner Gruppe auf. Nach 3-Monaten gaben 7 Interventionspatienten (35%) und 12 Kontrollpatienten (63%) Schluckstörungen an (p=0,078). Nach 24 Monaten gaben 3 Interventionspatienten (15%) und 6 Kontrollpatienten (31%) Schluckstörungen an (p=0,21). Es ergaben sich keine relevanten Unterschiede für die sekundären Endpunkte NPDI (25,8% vs. 22,2%), ODOM (3,2 vs. 3,5), Globaler (3.3° vs. 3°) und lokaler Korrekturverlust (4.8° vs. 4.3°) sowie für die der Rate von Anschlussdegenerationen. Die Interventionsgruppe wies eine etwas geringere Fusionsrate als die Kontrollgruppe auf (92,5% vs. 97,5%).

Die bisegmentale ventrale Dekompression und Fusion (ACDF) mittels verschraubbarem zero-profile Cage ist sicher, erreicht eine hohe Fusionsrate und erzielt eine vergleichbar gute Lebensqualität (NPDI) wie bei Verwendung von Cages mit additiver Platte. Die Verwendung des verschraubbaren zero-profile Cages ist mit einer geringeren Dysphagierate im Vergleich zum Cage mit additiver Platte vergesellschaftet, wobei die Unterschiede keine statistische Signifikanz erreichten. Eine Überlegenheit des verschraubbaren zero-profile Cages gegenüber dem Standard Cage+Platte, konnte im Rahmen dieser randomisierten Studie nicht bewiesen werden.