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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Kontinuierliche Wärmeapplikation als adjuvantes Therapieverfahren zur Behandlung eines Buruli Ulcus

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Ronny Pfefferkorn - Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Bamberg, Germany
  • Andre Saal - KLinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Bamberg, Germany
  • Peter Strohm - KLinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Bamberg, Germany
  • Hans-Peter Winkelmann - KLinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Bamberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO23-946

doi: 10.3205/17dkou787, urn:nbn:de:0183-17dkou7877

Published: October 23, 2017

© 2017 Pfefferkorn et al.
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Text

Fragestellung: Das Buruli Ulcus ist eine chronische ulcerierende Erkrankung der Cutis und Subcutis verursacht durch Mycobacterium ulcerans. Überproportional sind Kinder in den Endemiegebieten Zentral und Westafrika betroffen. Unbehandelt führt die Erkrankung zu ausgedehnten Ulzerationen, Gelenkkontrakturen mit Funktionsverlust und entsprechender Stigmatisierung. Bei bekannter Wärmeempfindlichkeit des Erregers erfolgt neben der chirurgischen und antimikrobiellen Therapie bisher die intermittierende Wärmebehandlung mittels Latentwärmespeicherpaketen gefüllt mit einem Phase Change Material.

Im Rahmen dieses Fallberichtes soll die Vorgehensweise einer kontinuierliche Wärmeanwendung demonstriert werden.

Methodik: Wir berichten über die Behandlung eines vierjährigen Mädchens aus Angola mit einem Kniegelenk umfassendem Buruli ulcus, Stadium III. Die Therapie umfasste ein regelmäßiges chirurgisches Debridement mit nachfolgender kontinuierlicher Vakuumsogtherapie und adjuvanter systemischer Antibiotikatherapie. Zur Intensivierung führten wir eine begleitende kontinuierliche Hitzeapplikation mittels 3M Bair Hugger Normothermia System durch.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Unter der kontinuierlichen Wärmeapplikation kam es zu einer zügigen Konditionierung der Wundverhältnisse und nachfolgender Defektdeckung mittels autologer Mesh Graft. Durch intensive krankengymnastischen Beübung konnte die bestehende Beugekontraktur im Hüft- und Kniegelenk aufgelöst und eine zufriedenstellende Beinfunktion wiederhergestellt werden.

Die Behandlung eines fortgeschrittenen Buruli ulcus ist langwierig und verlangt ein multimodales Therapiekonzept. Hierunter kann ein Ausheilen der Erkrankung erfolgen und verstümmelnde Deformitäten vermieden werden.