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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Pseudarthrosenbehandlung nach valgisierender öffnender Umstellungsosteotomie der Tibia (HTO) – Funktionelle und radiologische Ergebnisse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thomas Rosteius - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Dominik Seybold - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Thomas A. Schildhauer - BG-Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum, Ruhr-Universität Bochum, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany
  • Jan Geßmann - BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Bochum, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO22-1220

doi: 10.3205/17dkou772, urn:nbn:de:0183-17dkou7727

Published: October 23, 2017

© 2017 Rosteius et al.
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Fragestellung: Die valgisierende öffnende Umstellungsosteotomie der proximalen Tibia (HTO) ist ein etabliertes Operationsverfahren zur Behandlung der unikompartimentellen medialen Gonarthrose. Die Komplikation einer Pseudarthrose nach HTO ist selten beschrieben, ein Auftreten führt jedoch zu protrahierten Krankheitsverläufen mit möglichen Revisionsoperationen. Welche Ergebnisse lassen sich mit unterschiedlichen Revionsmöglichkeiten einer Pseudarthrose nach HTO erzielen?

Methodik: Insgesamt 11 Patienten konnten im Durchschnitt 14 Monate klinisch und radiologisch nach operativer Therapie einer Pseudarthrose nach HTO nachuntersucht werden. 9 Patienten waren männlich und 2 weiblich. Das Durchschnittsalter lag bei 46,4 Jahren. In allen Fällen erfolgte die Ausräumung der Pseudarthrose und Durchführung einer Spongiosaplastik mit Beckenkammspongiosa. In 3 Fällen lag zusätzlich zur Pseudarthrose ein revisionsbedürftiger Korrekturverlust der HTO vor, sodass eine Reosteosynthese notwendig wurde. Bei Fraktur der lateralen Kortikalis erfolgte in 4 Fällen eine additive laterale Plattenosteosynthese. Die operative Behandlung der Pseudarthrose erfolgte im Durchschnitt 10,4 Monate nach HTO. Die Beweglichkeit im Kniegelenk wurde anhand der Neutral-Null Methode gemessen. Die knöcherne Konsolidierung und Beinachse wurde am digitalen Röntgenbild bestimmt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In 10 von 11 Fällen konnte durch eine Revisionsoperation eine vollständige knöcherne Konsolidierung mit anatomischer Beinachse erzielt werden. In einem Fall erfolgte 3 Monate postoperativ auf Grund eines Infektes die Plattenentfernung, Spacerimplantation und Fixateur externe-Anlage. 6 Wochen später konnte die Reosteosynthese sowie Spongiosaplastik durchgeführt werden. Sieben Patienten hatten nach einem durchschnittlichen Follow- Up von 14 Monaten eine freie Kniegelenkbeweglichkeit. In 4 Fällen lag eine durchschnittliche Einschränkung des gesamten Bewegungsumfanges von 35 Grad vor, davon jedoch nur in einem Fall ein Streckdefizit von 10 Grad.

Pseudarthrosen nach HTO lassen sich in den meisten Fällen durch eine Revisionsoperation ohne wesentliche Komplikationen erfolgreich zur Ausheilung bringen.