gms | German Medical Science

German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Postoperative Einklemmung der Arteria brachialis. Eine seltene Komplikation der suprakondylären Humerusfraktur im Wachstumsalter: Ein Fallbericht

Meeting Abstract

  • presenting/speaker David Latz - UKD, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Erik Schiffner - UKD, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Stephan Tanner - UKD, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Jan Grassmann - UKD, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Pascal Jungbluth - UKD, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany
  • Joachim Windolf - UKD, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Düsseldorf, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocPO17-1069

doi: 10.3205/17dkou692, urn:nbn:de:0183-17dkou6925

Published: October 23, 2017

© 2017 Latz et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Einleitung - Vollständig dislozierte suprakondyläre Humerusfrakturen im Wachstumsalter sind mit einer Vielzahl von Begleitverletzungen assoziiert. Gefäß- und Nervenverletzungen, eine Pseudarthrose oder seltener die Volkmannsche Kontraktur stellen schwerwiegende Komplikationen dar. In der aktuellen Literatur existiert kein Fallbericht einer postoperativen Einklemmung der Arteria brachialis insbesondere im Rahmen eines präoperativ unauffälligen neurovaskulären Untersuchungsbefundes.

Methodik: Fallbericht - Der vorliegende Fallbericht handelt von einem sechs Jahre alten Kind, welches zehn Stunden nach offener Reposition und Osteosynthese mit vier gekreuzten K-Drähten einer vollständig dislozierten suprakondylären Humerusfraktur (Gartland III) einen Pulsverlust der Arteria radialis und ulnaris des rechten Arms entwickelte. Die präoperative klinische Untersuchung dokumentierte einen unauffälligen Status der peripheren Durchblutung, Motorik und Sensibilität. Direkt postoperativ zeigte sich vor Anlage der Oberarmgipsschiene ein tastbarer Puls der Arteria radialis und ulnaris bei hängendem Arm. Zehn Stunden nach der Operation ergab die Doppler Sonographie eine Pulslosigkeit der Arteria brachialis während der Flexion und einen schwachen Puls während der Extension des Ellenbogens. In der darauf folgenden Notfalloperation zeigte sich intraoperativ eine Einklemmung der Adventitia der Arteria brachialis im reponierten Frakturspalt. Es erfolgte die sofortige mikrochirurgische Arteriolyse. In der klinischen Nachuntersuchung zeigte sich drei Monate später ein positiver Puls der Arteria radialis und ulnaris bei guter kapillarer Füllung und nach den Flynn's criteria ein ausgezeichnetes funktionelles Ergebnis (Kubitalwinkel und Beweglichkeit seitengleich mit Ext./Flex. 10-0-150°, Pro./Sup. 90-0-90°).

Zusammenfassung: Der vorliegende Fallbericht zeigt eine seltene Komplikation eines postoperativen arteriellen Einklemmungsphänomens der suprakondylären Humerusfraktur im Wachstumsalter bei präoperativ unauffälligem neurovaskulärem Untersuchungsbefund. Er unterstreicht nachdrücklich die Notwendigkeit einer standardisierten postoperativen neurovaskulären Untersuchung insbesondere mit vollständig flektiertem sowie extendiertem Ellenbogen.