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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

CT-basierte Beurteilung der Knochendichte bei Fragilitätsfrakturen des Sakrums – eine matched Case-Control-Analyse

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Denise Schönenberg - Klinik für Unfallchirurgie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Roman Guggenberger - Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Diana Frey - Klinik für Rheumatologie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Hans-Peter Simmen - Klinik für Unfallchirurgie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland
  • Georg Osterhoff - Klinik für Unfallchirurgie, UniversitätsSpital Zürich, Zürich, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI51-1187

doi: 10.3205/17dkou462, urn:nbn:de:0183-17dkou4624

Published: October 23, 2017

© 2017 Schönenberg et al.
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Text

Fragestellung: Der Gold-Standard für die Knochendichtemessung ist die DEXA. Diese ist jedoch im klinischen Alltag häufig nicht immer verfügbar. Computertomographien (CT) hingegen gehören zum Standard bei der Erstdiagnostik im orthopädisch-traumatologischen Patientengut und erlauben ebenfalls eine Beurteilung der Knochendichte über die absoluten Dichtewerte (Hounsfield Units; HU).

Ziel dieser Studie war der Vergleich der CT-basierten Knochendichte in HU bei Patienten mit und ohne osteoporotische Sakrumfraktur.

Methodik: Konsekutive Patienten im Alter > 50 Jahre die zwischen 01/2006 und 10/2016 eine Fragilitätsfraktur des Sakrums erlitten und im Hause eine CT des Sakrums und eine DEXA der LWS erhielten wurden Patienten nach Sturz aus dem Stand ohne Fraktur gleichen Alters und Geschlechts gegenübergestellt (matched Case-Control-Analyse; n=30) und es wurde eine retrospektive Analyse der Krankenakten durchgeführt. In den CTs erfolgte die Messung der Knochendichte in HU in den Corpora und den Alae von S1.

Ergebnisse: Patienten mit Sakrumfraktur zeigten eine signifikant niedrigere mittlere Knochendichte in S1(HU 88±22) im Vergleich zur gematchten Kontrollgruppe ohne Fraktur (HU 119±46; Paired Samples T test, p=0.039). Die CT-basierte Knochendichte-Messung korrelierte dabei nicht mit den DEXA-Werten der LWS (R=0.195, p=0.302).

In der regionalen Analyse wiesen bei der Frakturgruppe insbesondere die Alae eine deutlich geringere Knochendichte im Vergleich zur Kontrollgruppe auf (HU -27±29 vs. 11±30, Paired Samples T test, p=0.001).

Fazit: Patienten mit Fragilitätsfrakturen des Sakrums wiesen im Vergleich zu einer alters- und geschlechts-gematchten Kontrollgruppe mit gleichem Trauma in der CT-basierten Beurteilung eine geringere allgemeine und auch regionale Knochendichte auf. Von diesem Unterschied am deutlichsten betroffen waren die sakralen Alae als mögliche Achillesferse des Sakrums. Die Knochendichte des Sakrums scheint dabei nicht zwingend an die mittels DEXA gemessene Knochendichte der LWS gebunden.