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Koinzidenz und Therapie von Beinachsdeviationen bei degenerativen Knorpelschäden des Kniegelenks. Ergebnisse aus dem Deutschen KnorpelRegister DGOU
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Published: | October 23, 2017 |
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Fragestellung: Anliegen dieser arthroskopischen Multicenter Studie war es, die Koinzidenz von degenerativer-bedingten Knorpelschäden mit einer Abweichung im Varus- oder Valgussinn zu bestimmen. Weiterhin war es Ziel, die Häufigkeit von die Knorpel-regenerativen Eingriffe begleitenden Korrekturoperationen von Varus oder Valgus in der deutschen Versorgungsrealität zu ermitteln.
Methodik: Von insgesamt 1778 Patienten die zum Stichtag 01.08.2016 im Deutschen Knorpelregister registriert worden, wurde in 90,9 % der Fälle die Beinachse durch den Operateur klinisch und in 56,0 % der Fälle durch eine radiologische Messung bestimmt. In die Auswertung wurden insgesamt 614 Patienten mit einem fokalen degenerativ-bedingten Knorpelschaden aufgenommen bei denen präoperativ sowohl eine klinische als auch eine radiologische Beinachsen-Diagnostik erfolgt war.
Ergebnisse: Der durchschnittliche mechanische Tibia-Femur-Winkel nach Paley (mTFA) betrug bei klinisch neutraler Beinachse 0,2 (SD 0,6; 0 bis 5) Grad, bei klinischem Varus 5,0 (SD 3,2; 0 bis 15) Grad und bei klinischem Valgus -4,7 (SD -4,0; -15 bis 0) Grad.
Damit hatten 76,9% der Patienten eine normale Beinachse. Ein Varus wurde in 18,9% und ein Valgus in 4,2% der Fälle bestimmt.
Varus-Fehlstellungen waren häufiger mit Knorpelschäden im medialen und Valgus-Fehlstellungen häufiger mit Schäden im Bereich des lateralen Kompartiments assoziiert.
In 72,4 % wurde bei vorliegendem Varus der Knorpeleingriff mit einem zeitnahen Korrektureingriff der Beinachse kombiniert. Beim Vorliegen einer Valgus-Fehlstellung wurde dies in der Hälfte der Fälle vorgenommen. Auf die Entscheidung des Operateurs zur gleichzeitigen Achskorrektur hatte die Wahl des knorpelregenerativen Verfahrens keinen Einfluss.
Schlussfolgerungen: Degenerative Knorpelschäden im Bereich des Kniegelenkes sind in etwa einem Viertel der Fälle mit pathologischen Abweichungen der Beinachse (18,9 % Varus; 4,2 % Valgus) assoziiert. In einem hohen Prozentsatz solcher Fehlstellungen werden durch die Operateure zusätzlich zum Knorpel-regenerativen Eingriff zeitnah Korrektureingriffe vorgenommen. Dabei ist jedoch bislang unklar, inwieweit dies die Prognose und das Ergebnis beeinflusst.