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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Klinisches Outcome nach Rekonstruktion subakuter distaler Bizepssehnenrupturen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Laura König - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Kathi Thiele - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Markus Scheibel - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany
  • Christian Gerhardt - Charité Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI38-695

doi: 10.3205/17dkou354, urn:nbn:de:0183-17dkou3541

Published: October 23, 2017

© 2017 König et al.
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Text

Fragestellung: Ziel der Studie ist es die klinischen Ergebnisse nach Rekonstruktion von distalen Bizepssehnen unter dem Gesichtspunkt einer verzögerten Versorgung (>3 Wochen) zu evaluieren.

Methodik: In dieser retrospektiven Evaluation wurden Patienten nach distaler Bizepssehnenrekonstruktion eingeschlossen. Im Zeitraum von 01/2005 und 12/2014 wurden insgesamt n=92 Patienten mit einer primären anatomischen Rekonstruktion operiert und von diesen konnten n=45 (m=45; Ø Alter 45,6 ± 9,5 Jahre) nachuntersucht werden. Dieses Kollektiv wurde in 2 Gruppen unterteilt: Patienten nach akuter Rekonstruktion (AR) (innerhalb von 3 Wochen) und in eine subakute Gruppe (SR) (>3 Wochen).

Die klinische Evaluation beinhaltete das Bewegungsausmaß, den Hook-Test sowie die Beurteilung einer möglichen Proximalisierung des Bizepsbauchs. Weiterhin wurde der Subjective Elbow Value (SEV), DASH-Score, Mayo und Oxford Score erhoben und Komplikationen dokumentiert. Heterotope Ossifikation wurden anhand von konventionellen Röntgenbildern bestimmt. Kraftmessungen wurden für die Flexions/Extension sowie die Umwendbewegung im Seitengleich durchgeführt.

Ergebnisse: In diesem Kollektiv erhielten 29 Patienten (Ø Alter 44,4 ± 9,6 Jahre) eine akute Rekonstruktion innerhalb von Ø 9,2 ± 3,7 Tagen und 16 Patienten (Ø Alter 47,8 ± 9,2 Jahre) wurden subakut nach Ø 31,4 ± 16,2 Tagen rekonstruiert (p< 0,001). Das durchschnittliche FU betrug 42,5 ± 28 Monate. Das globale Bewegungsausma0 für E/F und P/S zeigte keine signifikanten Unterschiede bei Ø 138,8±13,0° vs. 137,5±8,2° bzw. 165,2±19° vs. 164,4±14,5°. Im SEV gaben die Patienten der AR Gruppe Ø89±16,0 vs. SR Ø78,8±19,7% an (p=0,059). Ansonsten zeigten sich kein Unterschied im DASH, Mayo und Oxford Score. Einen pathologischen Hook-Test wie ein Patient der SR-Gruppe auf. Heterotope Ossifikation wurden in 27,6 vs. 18,8% beobachtet. Hinsichtlich der Flesionskraft erreichte die AR-Gruppe 105% und die SR-Gruppe 98% der Gegenseite (n.s.): für die Supinationskraft wurden 90,1 vs. 94,1% erreicht (n.s.).

Schlussfolgerung: Eine subakute Versorgung ( >3 Wochen) von distalen Bizepssehnenrupturen scheint keine signifikante Auswirkung auf das klinische Ergebnis zu haben. Es besteht allerdings eine Tendenz für subjektiv schlechtere Ergebnisse bei prolongierter operativer Versorgung, sodass grundsätzlich die frühzeitige Rekonstruktion von distalen Bizepssehnen anzustreben ist.