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30-Jahresergebnisse des zementfreien CLS Spotorno Titangeradschaftes in der primären Hüftendoprothetik
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Published: | October 23, 2017 |
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Fragestellung: Zementfreie Titanschäfte werden heute weltweit mit zunehmender Häufigkeit in der Primärendoprothetik der Hüfte eingesetzt. Bislang liegen in der verfügbaren Literatur keine Langzeitergebnisse mit einem minimalen Nachuntersuchungszeitraum von 25 Jahren vor. Wir berichten in dieser Arbeit die Langzeithaltbarkeit eines aktuell für die klinische Anwendung verfügbaren zementfreien Hüftschaftes bis in die vierte Dekade postoperativ.
Methodik: In der aktuellen Studie wurde eine retrospektive klinische und radiologische Nachuntersuchung bei 326 konsekutiven Patienten (354 Hüften) durchgeführt, die in den Jahren 1985 bis 1989 in unserer Klinik mit dem konischen, zementfrei implantierten CLS Spotorno Titangeradschaft versorgt wurden. Das durchschnittliche Patientenalter bei Operation lag bei 57 Jahren (13-81 Jahre). Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum lag bei 28 Jahren (26-32). Die Langzeithaltbarkeit des Schaftes wurde mittels Kaplan-Meier Analyse geschätzt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Zum Zeitpunkt der letzten Nachuntersuchung waren 173 Patienten (187 Hüften; 53%) verstorben, 6 Patienten (8 Hüften; 2%) konnten nicht ausfindig gemacht werden. Bei 48 Hüften (14%) war eine Schaftrevision durchgeführt worden. Für den CLS Schaft zeigte sich nach 30 Jahren eine Überlebensrate von 82% nach Kaplan-Meier für den Endpunkt "alle Schaftrevisionen" (95%-Konfidenzintervall 76%-87%, 18 Hüften at risk). Die Überlebensrate für den Endpunkt "aseptische Schaftlockerung" lag nach 30 Jahren bei 93% (95%-Konfidenzintervall 88%-95%, 18 Hüften at risk).
Diese Daten zeigen eine hohe Langzeithaltbarkeit konventioneller Titangeradschäfte bis in die vierte Dekade postoperativ. Die kumulative Inzidenz aseptischer Schaftlockerungen ist mit 7% nach 30 Jahren niedrig, zudem traten aseptische Lockerungen vor allem bei nach heutigen Kriterien bei der Primärimplantation deutlich unterdimensionierten Schäften auf. Die Daten können als Benchmark für neuere Implantate dienen.