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Team-Based-Learning versus ärztlicher Dozentenunterricht beim klinischen Untersuchungskurs der Schulter
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Published: | October 23, 2017 |
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Fragestellung: Das Erlernen von praktischen klinischen Fertigkeiten unter Einsatz neuer Medien und mit modernen Unterrichtsmethoden gewinnt in der medizinischen Ausbildung immer mehr an Bedeutung. Besonders zu benennen ist hier das Lernen durch Videos. Dafür bedarf es neben einer hohen Qualität der eingesetzten Videos auch einer geeigneten Unterrichtsmethode, damit die Anwender einen möglichst großen Nutzen daraus ziehen. Eine mögliche Methode ist das Team-basierte Lernen. Die o.g. Studie untersucht die Effekte dieser Methode in Bezug auf die Präsenz von theoretischem Wissen und die Qualität der praktischen klinischen Fertigkeit der Basisfunktionsuntersuchung des Schultergelenks.
Methodik: Eine Variante des Team-basierten Lernens (Interventionsgruppe) wird mit einer dozentenzentrierten Unterrichtsmethode (Kontrollgruppe) zu zwei Zeitpunkten, im Sommersemester 2015 und im Sommersemester 2016, verglichen. Die Interventionsgruppe erhielt zur Vorbereitung Zugang zu einer videobasierten E-Learning-Einheit. Die Kontrollgruppe erhielt keine strukturierte Vorbereitung. Der Unterricht wird im Rahmen des integrierten chirurgischen Untersuchungskurses (SS2015) und im studentischen Tutorium zum integrierten chirurgischen Untersuchungskurs (SS2016) mit Medizinstudierenden des sechsten Semesters der XXX durchgeführt. Als Outcome dienen das erworbene theoretische Wissen zum Kursende (Zeitpunkt t1) und zu Semesterende (Zeitpunkt t2); und die Ergebnisse der Schulterstation des chirurgischen OSCEs. Betrachtet werden die Ergebnisse im Gruppenvergleich innerhalb eines Zeitpunktes mit einem Chi-Quadrat-Test (r) und die Ergebnisse des theoretischen Wissenserwerbs im zeitlichen Verlauf mit einem einfachen t-Test (p).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im SS 2015 besteht ein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen zum Zeitpunkt t1 (r=0,001) und t2 (r=0,003) beim Erwerb von theoretischem Wissen zu Gunsten der Interventionsgruppe; im SS 2016 ein signifikanter Unterschied zum Zeitpunkt t1 (r=0,0) und zum Zeitpunkt t2 (r=0,011). Die OSCE-Ergebnisse im SS2015 (r=0,438) sind nicht signifikant, im SS 2016 (r=0,055) signifikant. Die Ergebnisse der Untersuchung des zeitlichen Verlaufs zeigen sowohl im Sommersemester 2015 (Interventionsgruppe: p=0,966; Kontrollgruppe: p=6,569) als auch im SS 2016 (Interventionsgruppe: p=1,532; Kontrollgruppe: p= 4,683) nicht signifikante Werte.
Die Methode des Team-basierten Lernens mit einer videobasierten Vorbereitungsphase ist geeignet, um Studierenden eine theoretische Grundlage zur körperlichen Untersuchung zu liefern.