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Rotationslaxizität des Kniegelenkes weist bei kniegesunden Leistungssportlern hohe interindividuelle Unterschiede auf
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Published: | October 23, 2017 |
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Fragestellung: Rotationslaxizität des Kniegelenkes ist vor allem bei Verletzung des Kreuzbandes (VKB) im Fokus der Wissenschaft. Vor allem der Pivot Shift Test gilt als Goldstandard für die Messung der Rotationslaxizität und ist durch neuste Möglichkeiten der Quantifizierung auch objektivierbar. Jedoch gibt es bislang keine Referenzwerte für Rotationsinstabilität bei kniegesunden Patienten. Auch ist das Wissen über Faktoren, die Rotationsinstabilität beeinflussen, ist begrenzt. Ziel der Arbeit war es Faktoren, die mit erhöhter Rotationslaxizität bei kniegesunden Leistungssportlern mit hohem Risiko für VKB-Rupturen einhergehen, zu identifizieren sowie Intra- und Interindividuelle Unterschiede zu ermitteln.
Methodik: Achtundneunzig Leistungssportler zwischen 18 und 25 Jahren ohne operativ versorgungsbedürftiger Knieverletzung in der Anamnese wurden im Rahmen der Saisonvorbereitungsuntersuchung evaluiert. Es wurden IKDC und Marx Activity Scores abgefragt, sowie APT mittels Rolimeter und Kniehyperextension mittels Goniometer gemessen. Ein standardisierter Pivot Shift Test wurde ebenfalls an beiden Knien durchgeführt und mit Hilfe eines Bildanalyseprogrammes quantifiziert. Generelle Laxizität der Gelenke wurde mittels modifiziertem Beighton Score ermittelt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die mittlere anteriore Translation des lateralen Kompartiments des Kniegelenkes während des Pivot Shifts betrug 1,6mm (0,1 - 7,1 mm) mit einer mittleren Seit zu Seit Differenz von 0,6 mm (0-2,7 mm). Die mittlere APT betrug 9mm (2-15 mm). Bei weiblichen Probanden wurde ein sign. (p < 0,05) höherer (1,8 ± 1,0mm) als bei männlichen Probanden (1,5 ± 1,1mm) gemessen. Die APT korreliert signifikant mit der anterioren Translation des lateralen Kompartiments des Kniegelenkes während des Pivot Shift Testes (r=0.34; p < 0.05). Es konnte keine Korrelation zur generellen Gelenklaxizität, Sportart, IKDC-Score und Hyperextension gefunden werden. Dieses Ergebnis ist jedoch bei nur einem Probanden mit Beighton Score >4 in diesem besonderen Probandenkollektiv zu relativieren.
Zusammenfassend zeigen die Daten, dass weibliches Geschlecht und erhöhte APT Faktoren sind, die mit Rotationslaxizität des Kniegelenkes während des Pivot Shifts bei kniegesunden Leistungssportlern assoziiert sind. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass Rotationslaxizität sich interindividuell stark unterscheiden kann, jedoch keine Einschränkung der Kniefunktion zu haben scheinen. Im Falle einer VKB-Rekonstruktion sollte demnach möglicherweise nicht die absolute Elimination der Rotationslaxizität angestrebt werden, sondern eine der gesunden Seite angepasste Rekonstruktion.