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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Reduktion muskulärer Verletzungen im Profifussball durch Einführung eines spezifischen Präventionsprogrammes

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Gerrit Bode - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg , Germany
  • Florian Mack - SC Freiburg, Freiburg i.Br., Germany
  • Simon Ickert - SC Freiburg, Freiburg i.Br., Germany
  • Norbert P. Südkamp - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg , Germany
  • Thorsten Hammer - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI24-1322

doi: 10.3205/17dkou229, urn:nbn:de:0183-17dkou2299

Published: October 23, 2017

© 2017 Bode et al.
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Fragestellung: Muskuläre Verletzungen stellen den häufigsten Verletzungsgrund im Profifußball dar. Entsprechend hoch ist der Anteil muskulärer Verletzungen an den Ausfalltagen und zum anderen steigt mit jeder Verletzung das Rezidivrisiko. Somit kommt der Prävention muskulärer Verletzungen im Profifußball eine besondere Bedeutung zu. Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung des Einflusses eines spezifischen Präventionsprogrammes auf die Inzidenz sowie die Verletzungsschwere in einer deutschen Bundesligamannschaft.

Methodik: Zur Saison 2015/16 wurde in einem deutschen Bundesligaverein ein spezifisches Präventionsprogramm mit dem Ziel der Reduktion der Verletzungsinzidenz sowie der Rate an muskulären Verletzungen implementiert. Zum einen erfolgte täglich im Vorfeld der eigentlichen Trainingseinheit ein allgemeines Programm für alle Spieler (N=28). Zum anderen wurde mit dem Functional Movement Score sowie isokinetischer Testungen individuelle Pläne für jeden einzelnen Spieler erstellt. Die Prävalenz und der Schweregrad der einzelnen Verletzungen sowie die daraus resultierenden Fehltage wurden kontinuierlich erfasst und mit den bestehenden Daten der Vorsaison verglichen. Die statistische Analyse erfolgte mittels SPSS Statistics 21.0 (IBM Corp., Armonk, USA.).

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Nach Analyse der Verletzungsdaten des gesamten Kaders (Follow-up 100%) reduzierte sich die Anzahl muskulärer Verletzungen im Vergleich zur Vorsaison von 52 auf 32 (- 38,46%). Die Reduktion der Verletzungsrate äußerte sich nicht nur in den einzelnen Muskelgruppen (2014/15 vs. 2015/16 Quadriceps N=6 vs.5 , Hüftbeuger N=8 vs.1 , Hamstrings N=18 vs. 11, Triceps surae N=9 vs. 4, sonstige N=11 vs.11) sondern auch im Schweregrad der Verletzungen (2014/15 Grad I nach Munich Muscle Injury N= 25 vs. 8, Grad II N= 16 vs. 2, Grad III N = 7 vs. 4, Grad IV N= 1 vs. 0).

Während die generelle Ausfallzeit aufgrund von muskulären Verletzungen von 386 ± 7.9 Tagen in der Vorsaison um 10.89% auf 344 ± 12.86 Fehltagen reduziert werden konnte, zeigte sich zudem eine deutliche Reduktion von Fehltagen aufgrund von Verletzungen der ischiocruralen Muskulatur von 233 ± 8.42 auf 133 ± 6.85 Ausfalltagen in der Saison 2015/16 (-42.92 %).

Ein spezifisches Präventionsprogramm führt zu einer deutlichen Reduktion der muskulären Verletzungen im Profifußball, insbesondere ischiocural und der daraus resultierenden Ausfallzeit.