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German Congress of Orthopedic and Trauma Surgery (DKOU 2017)

24.10. - 27.10.2017, Berlin

Prävention von Knieverletzungen und VKB-Rupturen: Systematisches Review und Empfehlungen des DKG Komitees Ligamentverletzungen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Thomas Stoffels - Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin, Germany
  • Andrea Achtnich - Abteilung und Poliklinik für Sportorthopädie, Klinikum Rechts der Isar TU München, München, Germany
  • Thore Zantop - Sporthopaedicum Straubing, Straubing, Germany
  • Wolf Petersen - Martin Luther Krankenhaus, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2017). Berlin, 24.-27.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. DocWI24-1415

doi: 10.3205/17dkou225, urn:nbn:de:0183-17dkou2253

Published: October 23, 2017

© 2017 Stoffels et al.
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Text

Fragestellung: Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die dynamische Valgusstellung ein Risikofaktor für das Erleiden einer schweren Knieverletzung ist. Risikoathleten landen nach einem Sprung aufrecht mit einem nur wenig gebeugten Kniegelenk. Die Re-Ruptur-Raten nach Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes beträgt zwischen 0 und 19 % für die operierte Seite und zwischen 7 und 24% für die unverletzte Gegenseite. Als Ursache für die hohe Verletzungsrate des kontralateralen Knie werden allgemeine neuromuskuläre Defizite gesehen.

Können durch klinische Screeninguntersuchungen Risikoathleten identifiziert werden und durch gezieltes neuromuskuläres Training die Verletzungshäufigkeit von schweren Knieverletzungen reduziert werden?

Methodik: Mit Screeninguntersuchungen wie z.B. Sprungtests und einbeinigen Kniebeugen können Risikoathleten identifiziert werden.

Allen Trainingsübungen liegt die Korrektur der Risiko-Bewegungsmuster zugrunde. Diese verschiedenen Elemente (Laufübungen, Sprungübungen, Kraftübungen) werden in sportartspezifischen Aufwärmprogrammen kombiniert und in verschiedenen Studien untersucht.

Systematischer Review der Literatur und Entwicklung des Präventionsprogrammes "STOP-X" zur Prävention von Knieverletzungen und VKB-Rupturen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Eine Metaanalyse der untersuchten Studien konnte zeigen, dass Verletzungen des Kniegelenks mit diesen Programmen um 27 % und Rupturen des vorderen Kreuzbandes um 51 % reduziert werden können.

Nach einer Screeninguntersuchung sollten die indentifizierten Risikoathleten in ihr sportartspezifischen Aufwärmprogrammen spezifische Lauf-, Sprung- und Kraftübungen integrieren um das Risiko einer schweren Knieverletzung zu reduzieren. Das Training sollte bis zur Korrektur der Risiko-Bewegungsmuster (dynamische Valgusfehlstellung) durchgeführt werden.

Bei verbliebenem neuromuskulärem Defizit nach einer Operation sollte das Training weitergeführt werden bis die funktionelle Stabilität des operierten Kniegelenkes in einbeinige Sprungtests mind. 85% der gesunden Gegenseite beträgt(LSI > 85%).