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Fragestellung: Ständige Innovationen in der Medizin verlangen Qualitätssicherung und eine Kontrolle des klinischen Behandlungsergebnisses (Outcome). Aus diesem Grund wurden Registerstudien wie das DWG Wirbelsäulenregister ins Leben gerufen. Leider werden bisher nur in wenigen Registern systematisch patientenzentrierte Fragebögen (patient-reported outcome measurements, PROMs) erfasst, obwohl diese als immer wichtiger angesehen werden.

Ein möglicher Grund dafür ist, dass die systematische Erfassung von PROMs im klinischen Alltag oftmals mit einem hohen administrativen Aufwand verbunden ist.

Eine mögliche Lösung bieten neue digitale Ansätze. Mit speziellen Apps für Patienten können Patienteneinwilligung, digitale Unterschrift, Anamnese und PROMs erfasst werden. Die durchgeführte Studie sollte beantworten, ob eine vereinfachte Datensammlung durch den Einsatz von speziell für Patienten programmierten Apps möglich ist.

Methodik: Wir haben eine eigene Wirbelsäuenregister-iOS-App für Patienten auf Basis des Frameworks "ReseachKit" (Apple Inc., California, USA) entwickelt. Die Patienten erhielten in unserer Sprechstunde ein Tablet (Apple iPad Air 2) mit installierter iOS-App. Die entwickelte App erfasst Patientenanamnese (Alter, Geschlecht, Größe, Gewicht, Beruf, Allergien, Vorerkrankungen, bisherige Therapie, Voroperationen, Schmerzlokalisation und "Red flags") sowie PROMs (COMI back or neck und EQ-5D). Die gewonnen Daten wurden an einen Server innerhalb des Universitätsklinikums geschickt und sind von dort durch den Arzt über ein Web-Interface abfragbar. Durch den Arzt wurden ASA Score, Behandlungsdiagnose, ggf. erfolgte Operation und Operationsdauer ergänzt. Zusätzlich haben die Patienten noch einen kurzen Papier-Fragebogen zur Zufriedenheitsumfrage (Likert-Skala) beantwortet.

Es nahmen 800 konsekutive Patienten in unserer Ambulanz an der prospektiven Studie teil. Zu 200 Patienten liegen Nachuntersuchungsdaten nach erfolgter Therapie vor.

Ein positives Datenschutz- und Ethikvotum liegt vor.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es konnten mittels der erstellten Apps für Arzt und Patienten prosektive Datensätze zu 800 Patienten gesammelt werden. Zu 200 Patienten liegen Nachuntersuchungsergebnisse nach konservativer oder operativer Therapie vor. Es wurden Verteilungsanalysen zu Alter, Geschlecht, BMI, blutverdünnenden Medikamenten, Vorerkrankungen, ASA-Score, Schmerzlokalisation, Red Flags und PROMs durchgeführt. Die Patientenzufriedenheit lag bei 90%.

Es konnte erfolgreich ein vollständig digitales Register für Patienten mit Wirbelsäulenerkrankungen erstellt werden. 800 konsekutive Patienten benutzten eine speziell hierfür programmierte iOS App passend zum DWG Wirbelsäulenregister. Die behandelnden Ärzte konnten Anamnese und PROMs über ein Arzt Interface einsehen.