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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2016)

25.10. - 28.10.2016, Berlin

Komplikationen in der Unfallchirurgie. Eine retrospektive Analyse über 18 Jahre

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Philipp Renz - BG Unfallkrankenhaus Hamburg, Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, Hamburg, Germany
  • Benjamin Kienast - BG Unfallkrankenhaus Hamburg, Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, Hamburg, Germany
  • Stefan Fuchs - BG Unfallkrankenhaus Hamburg, Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, Hamburg, Germany
  • Maximilian Faschingbauer - BG Unfallkrankenhaus Hamburg, Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, Hamburg, Germany
  • Christian Jürgens - BG Unfallkrankenhaus Hamburg, Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, Hamburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2016). Berlin, 25.-28.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. DocWI28-515

doi: 10.3205/16dkou159, urn:nbn:de:0183-16dkou1590

Published: October 10, 2016

© 2016 Renz et al.
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Fragestellung: Die Qualität eines Krankenhauses kann über verschiedene Parameter wie Strukturqualität, Prozessqualität und Ergebnisqualität bewertet werden, wobei die Prozess- und Strukturqualität durch verschiedene Zertifizierungssysteme gemessen werden kann. Die Ergebnisqualität ist allerdings schwer zu ermitteln, da Langzeitbeobachtungen von behandelten Patienten in den klinischen Alltag nur sehr schwer zu integrieren sind. Somit wird als ein Qualitätsparameter häufig auch die Anzahl der Komplikationen erfasst. Folglich kann über die Komplikationsrate die Qualität einer Abteilung bewertet werden. Im Rahmen dieser retrospektiven Studie werden die Ergebnisse der Komplikationsstatistik unserer Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie aus den Jahren von 1994 bis 2012 dargestellt.

Methodik: In unserem Hause unterteilen wir in eingriffsspezifische Komplikationen und allgemeine Komplikationen

als Parameter zur Messung der Komplikationsrate. Unter allgemeinen Komplikationen fassen wir Beeinträchtigungen des Genesungsprozesses zusammen, welche im Verlauf des stationären Aufenthaltes auftreten, wie zum Beispiel kardiovaskuläre und abdominale Problematiken, Thrombose oder Pneumonie. Dagegen werden eingriffsspezifische Komplikationen (zum Beispiel Nervenschäden, Gefäßverletzungen, Infekte, revisionspflichtige Hämatome, Implantatversagen oder iatrogene Fehler) als direkt intraoperativ oder durch die Operation postoperativ ausgelöste Beeinträchtigungen des Genesungsprozesses angesehen. In 18 Jahren (1994-2012) wurden insgesamt 65502 Operationen durchgeführt. Insgesamt traten hierbei 2815 Komplikationen (eingriffsspezifische und allgemeine Komplikationen) auf. Dies ist eine Komplikationsrate von kumulativ 4,30 %. Darauf entfielen 1,09 % auf die allgemeinen und 3,21% auf die chirurgischen Komplikationen. Auffallend ist, dass die gesamte Komplikationsrate in 18 Jahren insgesamt um 1,86 %, trotz steigender Operationszahlen, gesenkt werden konnte.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Um die Ergebnisqualität einer unfallchirurgischen Abteilung zu bewerten und gegebenenfalls verbessern zu können, wären Nachuntersuchungen im Sinne von einzelnen Kohortenstudien notwendig. Da diese im klinischen Alltag nur sehr schwer durchzuführen sind, werden in vielen Kliniken Komplikationsstatistiken geführt. In dieser Studie wurden in unserer Klinik über 18 Jahre sowohl die eingriffsspezifischen als auch die allgemeinen Komplikationen zusammengefasst. Es konnte gezeigt werden, dass durch fortlaufende qualitätssichernde Prozesse die Komplikationsrate innerhalb von 18 Jahren um 1,86 % gesenkt werden konnte.

Da es nur sehr wenige vergleichbare Studien gibt, sollen diese Ergebnisse veröffentlicht werden, somit Vergleiche zulassen und damit den Prozess der Qualitätssicherung verbessern.