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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Behandlung eines kindlichen posttraumatischen Knochen- und Weichteildefektes im Bereich der Tibia durch Kombination von Masquelet-Technik, Kallusdistraktion im modifizierten Ilizarov-Ringfixateur, Vakuumtherapie und Cross-leg-Suralislappenplastik

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Frank Hartmann - Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie, Koblenz, Germany
  • Thomas Nusselt - Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie, Koblenz, Germany
  • Erol Gercek - Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein, Zentrum für Unfallchirurgie und Orthopädie, Koblenz, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO28-243

doi: 10.3205/15dkou806, urn:nbn:de:0183-15dkou8067

Published: October 5, 2015

© 2015 Hartmann et al.
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Fragestellung: Schwere traumatische Extremitätenverletzungen mit Knochen- und Weichteildefekten stellen für den Chirurgen aufgrund der komplikationsträchtigen Langzeitverläufe eine große Herausforderung dar. Im Falle eines 9-jährigen afghanischen Jungen, der eine schwere Unterschenkelverletzung durch eine Spielzeug-Bombe erlitt, wurde die Kombination von mehreren etablierten Verfahren der Extremitätenrekonstruktion notwendig.

Methodik: Im Rahmen der Erstoperation erfolgte die Resektion des osteitischen Tibiasegmentes, wodurch ein Defekt von 9cm entstand. Nach Infektsanierung erfolgte die Implantation eines Zementspacers und Anlage eines Vakuumverbandes. Im Anschluss erfolgte der Segmenttransport eines 7cm langen Tibiasegmentes im modifizierten Ilizarov-Fixateur. Parallel dazu erfolgte die Suralislappenplastik von der Gegenseite unter Einbeziehung des Beines in das Fixateursystem. Nach Einheilen des Lappens erfolgte die Stieldurchtrennung und Freigabe der Gegenseite. Bei Anschluss des Segmentes erfolgte die Entfernung des Fixateurs.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei der Nachuntersuchung 1 Jahr nach Erstoperation belastet der Patient voll. Kein klinischer oder laborchemischer Anhalt für eine Infektion. Es findet sich eine Beinlängendifferenz von 5cm. Die radiologische Untersuchung zeigt eine vollständige knöcherne Durchbauung mit 5° Varus und 5° Rekurvation im Bereich der Tibia. Die Wachstumsfugen sind nach wie vor offen.

Es existieren bisher keine Berichte über die Kombination dieser in der Extremitätenchirurgie als Einzelverfahren etablierten Techniken. Zusammenfassend führt jedoch auch die Kombination bei komplexen Fällen zu einer funktionsfähigen Extremität.