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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Gelenksinstabilität Induziert eine Intraartikuläre Inflammatorische Reaktion im Tiermodell des Kaninchens

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christian Egloff - Universitätspital Basel, Orthopädische Universitätsklinik, Basel, Switzerland
  • David Hart - McCaig Institute for Bone & Joint Health, Calgary, Canada
  • Patrick Vavken - Division of Sports Medicine, Children's Hospital Boston, Harvard Medical School,, Harvard Medical School,, Boston, MA, USA, United States
  • Victor Valderrabano - Universitätspital Basel, Orthopädische Universitätsklinik, Basel, Switzerland
  • Walter Herzog - Faculty of Kinesiology, University of Calgary, Calgary, Canada

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO26-555

doi: 10.3205/15dkou773, urn:nbn:de:0183-15dkou7738

Published: October 5, 2015

© 2015 Egloff et al.
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Outline

Text

Fragestellung: Einleitung: Muskelschwäche und die daraus resultierende Gelenksinstabilität wird als eigenständiger Risikofaktor für die Entwicklung der Osteoarthrose angesehen. Zusätzlich sind entzündliche Reaktionen assoziiert mit degradativen Prozessen der Osteoarthrose und häufig präsent in den frühen Stadien. Das Ziel dieser Studie war es die in vivo Effekte der Gelenksinstabilität auf die Expression von proinflammatorischen Proteinasen in einem intakten Knie im tiermodell zu untersuchen.

Methodik: Methoden: Zehn 12 Monate alte Neuseeland Hasen (5.7kg, range 4.8-6.6kg) wurden zufällig in die experimentelle Gruppe mit unilateraler intramuskuläre Injektion von Botulinum toxin A (Instabilitätsgruppe) und die Kontrollgruppe eingeteilt. Nach 90 Tagen wurden Synovialgewebe, Kollateralligamente und Menisci von beiden Kompartimenten gewonnen und spezifische proinflammatorische mRNA Levels durch RT-PCR bestimmt. Die mRNA Levels wurden mittels Multivariat Regressionsanalyse mit Berichtigung für Gewebeart und Kompartiment ausgewertet.

Ergebnisse: Ergebnisse: Die Instabilitätsgruppe zeigte signifikante Erhöhungen der mRNA Levels von Biglycan (Coef 6.3; 95% CI 0.2-3.3; p=0.023), Cathepsin K (Coef. 0.6; 95% CI 0.05-0.5; p=0.019), IL-6 (Coef. 3.1; 95% CI 0.2-6.1; p=0.039) und MMP-13 (Coef 8.4; 95% CI 0.8-16.5; p=0.039) im medialen und lateralen Meniskus. Die posthoc analysis zeigte eine signifikant höhere Expression im medialen gegenüber dem lateralen Meniskus (p<0.001). Die Kollateralligamente zeigten keine konsistenten Veränderungen im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Die Analyse des Synovialgewebes zeigte eine signifikante Erhöhung von Kollagen I (p=0.002), Kollagen III (p=0.022) INOS (p=.013), TGF-B (p=0.001), IL-1 (p=0.038) und IL-6 (p=0.027). Eine starke Tendenz zeigte COX-2 (p=0.065).

Schlussfolgerung: Gelenksinstabilität durch eine Muskelparalyse führt zu einer signifikanten Expression von proinflammatorischen, degradativen Proteinasen in einem sonst intakten Kniegelenk. Dieses Resultat unterstützt die Hypothese dass Gelenksinstabilität durch Muskelschwäche ein proinflammatorisches intraartikuläres Milieu fördert, dass seinerseits die Entwicklung von Osteoarthrose unterstützt.