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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Tranexamsäure reduziert den Blutverlust und die Transfusionsrate nach periacetabulärer Umstellungsosteotomie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Georgi Wassilew - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Orthopädie, CMSC Berlin, Berlin, Germany
  • Lisa Renner - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Orthopädie, CMSC Berlin, Berlin, Germany
  • Carsten Perka - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Klinik für Orthopädie - CCM, Berlin, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO21-461

doi: 10.3205/15dkou712, urn:nbn:de:0183-15dkou7127

Published: October 5, 2015

© 2015 Wassilew et al.
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Fragestellung: Eine Verringerung des Blutverlusts durch den Einsatz von Tranexamsäure (TXA) wurde bei verschiedenen orthopädisch-chirurgischen Verfahren, vor allem jedoch in der Endoprothetik belegt. Allerdings gibt es bis dato nur wenige Daten über die Auswirkungen von TXA auf Blutverlust, Transfusionsbedarf und thromboembolische Ereignisse nach periazetabulärer Umstellungsosteotomie (PAO). Grundsätzlich fördert eine Reduktion des Blutverlusts bei Beckenosteotomien die postoperative Mobilisation und reduziert das Risiko von Komplikationen, die mit Bluttransfusionen assoziiert sind.

Das Ziel der vorliegenden Studie war es festzustellen, ob TXA den Blutverlust und die Transfusionsrate nach PAO reduziert, sowie das Risiko für thromboembolische Ereignisse erhöht.

Methodik: Eine konsekutive Serie von 96 Patienten (48 Patienten pro Gruppe) mit PAO wurde nachuntersucht, um einen Vergleich vor und nach der Einführung der standardmäßigen Gabe von TXA durchzuführen. In der TXA Gruppe erfolgte eine perioperative Gabe von Tranexamsäure mit einer Dosierung von 10mg/kg/h. Berechnet wurde unter anderem der geschätzte Blutverlust sowie die Transfusionsrate, Krankenhausaufenthalt und das Auftreten von Komplikationen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Transfusionsrate während des Krankenhausaufenthalts sank von 62,5 % auf 12,5 % (p<0,01). Der durchschnittliche geschätzte Blutverlust ist im Vergleich signifikant geringer bei Patienten, die perioperativ TXA erhielten (1,9l ± 0,9 vs. 1,4± 0,7, p = 0,02). Bei keinem in der Studie eingeschlossenen Patienten konnte klinisch eine postoperativen tiefen Venenthrombose oder Lungenembolie identifiziert werden. Der Krankenhausaufenthalt konnte von 10 auf 9 Tage reduziert werden.

Die Verwendung von TXA bei der PAO reduziert Transfusionsraten, den Blutverlust und die Dauer des Krankenhausaufenthalts ohne dass es zu einer Erhöhung der thromboembolischen Ereignisse kommt.