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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Längsschnittvergleich von Schultersymptomatik mit Kernspintomographie zwischen gehbehinderten Leistungssportlern und Freizeitsportlern im Rollstuhl

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Hauke Horstmann - Medizinische Hochschule Hannover (MHH), Unfallchirurgie / Sportmedizin, Hannover, Germany
  • Thomas Weitzel - Nordstadtkrankenhaus, Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Hannover, Germany
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Andreas Kasperczyk - Gemeinschaftspraxis Radiologie Nuklearmedizin, im Klinikum Agnes Karll, Laatzen, Germany
  • Uwe Tegtbur - Medizinische Hochschule Hannover, Direktor des Instituts für Sportmedizin, Gebäude K8, Ebene S0, Raum 1031, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO19-1403

doi: 10.3205/15dkou676, urn:nbn:de:0183-15dkou6766

Published: October 5, 2015

© 2015 Horstmann et al.
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Outline

Text

Fragestellung: Bei gehbehinderten Menschen im Rollstuhl besteht eine 50-80%ige Prävalenz im Laufe ihres Lebens chronische Schulterschmerzen zu erleiden.

Es ist bislang nicht endgültig geklärt, ob erhöhte körperliche Aktivität oder kurze

Regenerationsphasen die Entwicklung von chronischem Schulterschmerz begünstigt.

Die Hypothese der Studie ist, dass sich die Schulterfunktion im Constant Score (CS) sowie Pathologien in der Kernspintomographie zwischen Hochleistungssportlern und Freizeitsportlern unterscheiden.

Methodik: Es wurden 40 Rollstuhlsportler im Rahmen der jährlichen sportärztlichen Untersuchung getestet. Davon waren 10 rollstuhlfahrende Hochleistungssportler (EA), 30 davon waren rollstuhlfahrende Freizeitsportler (RA). Die Gruppe der Hochleistungssportler bildeten ausschließlich Nationalmannschaftsathleten/-innen aus Rollstuhlsportarten. Beide Gruppen wurden 3 Mal über 2 Jahre untersucht. Die Schulterfunktion wurde mittels Constant Score (CS) und Wheelchair Users Shoulder Pain Index (WUSPI) gemessen. Ein Score zur Beschreibung der Pathologien in der Kernspintomographie (MR) wurde entwickelt. MR beider Schultern wurde zum Zeitpunkt T0 und T2 durchgeführt. Die erhobenen Daten wurden mittels Standardmethoden der Statistik (Mittelwertanalyse und TTest) sowie ANOVA ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der Mittelwert (MW) des CS für EA entwickelte sich von 93,4 (± 5,2) auf 95,1 (± 3,1) nach 2 Jahren. Der MW für die RA betrug 89,5 (± 14,5) bei T0 und 92,6 (± 8,3) bei T2. Der WUSPI für EA begann mit einem mittleren Wert von 6,3 (± 15,9) und entwickelte sich zu 1,3 (± 3,3), RA begann mit 24,3 (± 42,3) und zeigte Werte von 8,9 (± 14,2) bei T2. Der MR-Score zeigte MW von 1,9 (± 2,1) für EA und stieg auf 6,0 (± 5,0) nach zwei Jahren. RA zeigte MW von 2,9 (± 2,9) zum Zeitpunkt T0 und 5,7 (± 5,1) zum Zeitpunkt T2. Der Abstand zwischen Humeruskopf und Acromion betrug 6,2cm (± 1,2) für die EA zum Zeitpunkt T0 und 5,3cm (± 0,7) zum Zeitpunkt T2. RA zeigte MW von 6,0cm (± 1,6) zum Zeitpunkt T0 und 5,1cm (± 2,4) zum Zeitpunkt T2.

Die EA hatte eine bessere Schulterfunktion im CS gemessen im Vergleich zu RA. Es zeigten sich weniger Symptome im WUSPI von EA im Vergleich zu RA. Die Analyse konnte keine Unterschiede in den Pathologien zwischen EA und RA zeigen. MR-Bildgebung in beiden Gruppen zeigte keine signifikanten Unterschiede im 2 Jahres Follow-up.