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Funktionelles Outcome und Lebensqualität nach operativer Versorgung bei distaler Radiusfraktur
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Published: | October 5, 2015 |
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Fragestellung: Trotz der hohen Inzidenz von distalen Radiusfrakturen existiert bis heute keine klare Evidenz für oder gegen die operative oder konservative Therapie. Trotz allem ist gerade in den letzten Jahren ein klarer Trend zur operativen Versorgung mittels winkelstabilen Platten zu verzeichnen. Daten zum funktionellen Outcome und der Lebensqualität nach genannter operativer Versorgung sind jedoch rar. Das Ziel der vorliegenden Studie ist deshalb das funktionelle Outcome und die Lebensqualität nach winkelstabiler Plattenosteosynthese zu analysieren.
Methodik: Alle Patienten, die wir von 2008 bis 2012 in unserer Klinik operativ versorgten, wurden angeschrieben und mittels des DASH-Fragebogen (inkl. Sport- und Musikmodul und Arbeits- und Berufsmodul), des Mayo Wrist Score und des EQ-5D (einschließlich des EQ VAS) nachuntersucht.
Von 708 angeschriebenen Patienten waren 112 verstorben bzw. unbekannt verzogen. Bis dato konnten 261 Patienten in die Studie eingeschlossen werden.
Ergebnisse: Das Durchschnittsalter lag bei Jahren 59,16 Jahren (± 14.61). 76% der Patienten waren weiblichen Geschlechts. Der durchschnittliche DASH-Score betrug 15.66 (± 18.99) Punkte. Für das Arbeits- und Berufsmodul fand sich ein Wert von 16.40 (± 24.55) Punkten, für das Sport- und Musik-Modul ein Wert von 14.46 (± 21.31) Punkten.
Der Mayo Wrist Score wurde mit im Schnitt 76.51 Punkten (±21,03) berechnet. Die Ergebnisse des EQ-5D Fragebogens sind in Tabelle 1 [Tab. 1] dargestellt. Bei einem durchschnittlichen EQ-5D Index von 0,93 zeigte das untersuchte Kollektiv eine vergleichbare Lebensqualität zu gesunden Kontrollpersonen selben Alters.
Schlussfolgerung: Die operative Versorgung der distalen Radiusfraktur mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese ist eine Operation mit einer geringen Komplikationsrate, einem guten funktionellen Outcome und vergleichbarer Lebensqualität zu gesunden Vergleichspersonen. Aufgrund der hohen Konversionsrate nach konservativer Therapie bedingt durch sekundäre Dislokation und aufgrund der deutlich verlängerten Ruhigstellung ist unseres Erachtens bei fehlender Kontraindikation die operative Therapie mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese zu empfehlen.