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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Rippenpseudarthrose: eine unterschätzte Entität? Moderne operative Therapieoption. Retrospektive Auswertung einer Fallserie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Daniel Busse - BGU Duisburg, Duisburg, Germany
  • Bernd Halfmann - BGU Duisburg, Duisburg, Germany
  • Anna Teresa Busse - Bürgerhospital Frankfurt am Main, Frankfurt am Main, Germany
  • Janosch Dahmen - BGU Duisburg, Duisburg, Germany
  • Christian Colcuc - Orthopädie Universität Marburg, Marburg, Germany
  • Dieter Rixen - BGU Duisburg, Duisburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO17-126

doi: 10.3205/15dkou646, urn:nbn:de:0183-15dkou6469

Published: October 5, 2015

© 2015 Busse et al.
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Text

Fragestellung: Rippenfrakturen treten beim stumpfen Thoraxtrauma in 50% der Fälle auf. Die Rate an Pseudarthrosen ist unbekannt. In der Literatur sind in diversen Publikationen nur wenige Fälle der operativen Therapie beschrieben, mit unterschiedlichsten Verfahren (je Publikation nur 3-4 Patienten).

Wir versorgten im Zeitraum 06/12-11/14 sieben Patienten operativ mit einer winkelstabilen Rippenplatte.

Ziel der Studie war die Evaluierung der angewandten Operationstechnik in Bezug auf Komplikationen, knöcherne Durchbauung, Arbeitsfähigkeit und die Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (Short Form 36 [SF36] im Vgl. zur Normalbevölkerung & Glasgow Benefit Inventory [GBI]).

Methodik: Therapiert wurden 7 Patienten mit mind. 2 Rippenpseudarthrosen in einem Abstand von 9-14 Monaten zum Unfallereignis.

Operative Indikationsstützen waren Leidensdruck und organische (z.B. pulmonale) Störungen.

In der initialen Diagnostik erfolgte der CT Thoraxscan mit 3D-Rekonstruktion.

Bei der operativen Therapie wurden die Patienten in Seitlagerung (auf gesunder Seite) gelagert. Nach Dekortikation erfolgte die additive Anlagerung von Spongiosa (ipsilateraler Beckenkamm) und osteosynthetische Versorgung mittels winkelstabiler Rippenplatte (Fa. Synthes).

Radiologische Abschlusskontrollen erfolgten postoperativ über CT Thoraxscan und mit konventionellem Röntgen zwischen 8-14 Wochen post OP.

Zur Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurden als krankheitsunspezifische Messinstrumente der Gesundheitsfragebogen SF36 und der GBI verwandt. Weiterhin erfolgte additiv die Frage bezüglich des Zeitraums der erlangten Arbeitsfähigkeit post OP.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Alle Patienten überstanden ohne wesentliche Komplikationen den Eingriff. Im Schnitt war ein intensivmedizinischer postoperativer Aufenthalt von 2-3 Tagen notwendig.

Die postoperativen radiologischen Kontrollen zeigten in allen Fällen die reguläre postoperative Implantatlage und im Verlauf von 8-14 Wochen die vollständige knöcherne Durchbauung.

Eine Arbeitsfähigkeit trat im Mittel nach 12 Wochen wieder ein. Die Dauer des vorherigen Heilverlaufs ohne Arbeitsfähigkeit betrug im Mittel 41 Wochen.

Im GBI ergaben sich für die Patienten im allgemeinen Score (Mittelwert: MW) 56,7 und auch im Score Körperliche Gesundheit 62,5 Punkte.

Beim SF36 ergab sich als Summenwert der Körperlichen Summenskala (K-SK) ein MW von 50,3 und für die Psychische Summenskala (P-SK) von 52,4.

In allen Subskalen des SF36 konnte beschrieben werden, dass postoperativ im Schnitt nur noch eine geringe Beeinträchtigung bei den Patienten besteht (auch im Vgl. zur Normalbevölkerung).

Der GBI zeigte für alles Scores eine wesentliche Besserung der Lebensqualität. Im K-SK und P-SK zeigt sich intraindividuell zum Teil deutliche Besserung der körperlichen wie psychischen Defizite. Eine rasche Reintegration in den Arbeitsmarkt war bei allen Patienten möglich.

Das seltene Bild der Rippenpseudarthrose kann adäquat und erfolgreich operativ mit der winkelstabilen Rippenplatte therapiert werden.