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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Antimikrobiell beschichtete Türklinken für Prophylaxe der nosokomialen Erregerübertragung auf orthopädischer Station

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Evgeny A Idelevich - Institute of Medical Microbiology, Münster, Germany
  • Inga Sielemann - Institute of Medical Microbiology, Münster, Germany
  • Georg Peters - Institute of Medical Microbiology, Münster, Germany
  • Karsten Becker - Institute of Medical Microbiology, Münster, Germany
  • Martin Wessling - Orthopädische Klinik Volmarstein, Revisions- und Tumorchirrugie, Volmarstein, Germany
  • Carsten Gebert - Orthopädische Klinik Volmarstein, Revisions- und Tumorchirrugie, Volmarstein, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO13-1683

doi: 10.3205/15dkou579, urn:nbn:de:0183-15dkou5796

Published: October 5, 2015

© 2015 Idelevich et al.
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Fragestellung: Antimikrobielle Beschichtung der Oberflächen wurde als eine Maßnahme zur Reduktion der Keimdichte auf den Krankenhaus-Gegenständen vorgeschlagen. Damit soll eine nosokomiale Erregerübertragung verhindert werden, was eine Reduktion der nosokomial erworbenen Infektionen bewirken soll. In dieser Studie wurde die antimikrobielle Aktivität der Kupfer-Nickel-beschichteten Türklinken in stationären Bedingungen untersucht.

Methodik: Sechs Edelstahltürklinken, beschichtet mit einer Legierung bestehend aus 30% Kupfer und 70% Nickel (Alasept, Haefele, Germany), sowie sechs gleich aussehende nicht-beschichtete Kontroll-Türklinken wurden auf den 12 Türen der Abteilung für Tumor- und Revisionschirurgie, Orthopädische Klinik Volmarstein, randomisiert installiert. Patienten, Personal und Untersucher waren verblindet bezüglich Zuordnung der Türklinken. Die bakterielle Besiedlung der Türklinken wurde 24 Stunden nach Desinfektion mit zwei unabhängigen mikrobiologischen Methoden an unterschiedlichen Tagen untersucht: Naß/Trockenabstrich-Verfahren (Quick Swab, 3M) und Abklatschverfahren (Hycon Contact Slides, Merck). Die nachgewiesenen Erreger wurden mittels Matrix-unterstützter Laser-Desorption/Ionisation Flugzeit (MALDI-TOF) identifiziert

Ergebnisse: Am häufigsten wurden auf den beschichteten Türklinken folgende Erreger nachgewiesen: Staphylococcus hominis (0.29 KBE/cm2), Staphylococcus epidermidis (0.23 KBE/cm2), Micrococcus luteus (0.10 KBE/cm2), Staphylococcus haemolyticus (0.08 KBE/cm2), Acinetobacter pittii (0.07 KBE/cm2), während sich auf den nicht beschichteten Türklinken am häufigsten Staphylococcus hominis (0.35 KBE/cm2), Staphylococcus epidermidis (0.27 KBE/cm2), Staphylococcus saprophyticus (0.12 KBE/cm2), Corynebacterium tuberculostearicum (0.10 KBE/cm2), Staphylococcus haemolyticus (0.10 KBE/cm2) nachweisen ließen. Durch Abstrichverfahren wurde ein Trend zur Reduktion der Gesamtkeimzahl auf den beschichteten gegenüber nicht beschichteten Türklinken festgestellt (0,67 KBE/cm2 vs. 2,14 KBE/cm2, p=0,27). Ähnlich, wurde auch durch Abklatschverfahren ein Trend zu geringerer Keimdichte auf den beschichteten Türklinken festgestellt (0,6 KBE/cm2 vs. 0,86 KBE/cm2, p=0,3).

Schlussfolgerung: Auf beiden Arten der Türklinken überstieg die Keimzahl nicht die für die Krankenhaus-Oberflächen zulässige Grenze von kleiner 5 KBE/cm2. Es wurde ein Trend zur Reduktion der Gesamtkeimzahl auf den beschichteten gegenüber nicht beschichteten Türklinken festgestellt.