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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Es gibt keine bildmorphologische Korrelation zwischen Bandscheibendegeneration und Facettengelenksarthrose

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Konstantinos Kafchitsas - Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe, Schwandorf, Germany
  • Heiko Graichen - Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe, Allgemeine Orthopädie, Rheumaorthopädie und Unfallchirurgie, Schwandorf, Germany
  • Fawad Khan - Diagnostische Radiologie Universitätsklinik frankfurt, Interventionelle Radiologie, Frankfurt, Germany
  • Michael Rauschmann - Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim, Wirbelsäulenorthopädie, Frankfurt, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI52-1462

doi: 10.3205/15dkou365, urn:nbn:de:0183-15dkou3656

Published: October 5, 2015

© 2015 Kafchitsas et al.
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Fragestellung: Die Wirbelsäulenchirurugen müssen oft die bildmorphologischen Aspekte eines Krankheitsbildes beurteilen und diese mit der Klinik korrelieren. Ziel dieser Studie ist die bildmorphologische Korrelation zwischen Bandscheibendegeneration und Facettengelenksarthrose mittels Kernspitomographie zu untersuchen und inwieweit diese Verschleißerscheinungen zusammen auftreten.

Methodik: Bei 591 Patienten mit einem Durchschittsalter von 47,3 Jahren wurde eine Kernspintomographie aufgrund von Rückenschmerzen durchgeführt. Bandscheibendegeneration und Facettelngelenksarthose wurden in den Höhen L4/5 und L5/S1 evaluiert. Zwei unabhängige erfahrene Radiologen evaluierten 1182 Bandscheiben und 2364 Facettengelenke. Die Evaluierung erfolgte nach Pfirmann für die Bandscheiben (Grad I bis V) und nach Weishaupt für die Facettengelenke (Grad 0 bis 3). Die statistische Auswertung erfolgte je nach Normalverteilung mittels parametrischer oder nicht parametrischer Korrelationsverfahren (Pearson oder Spearmann).

Ergebnisse: Die Mehrheit der Patienten zeigte eine Bandscheibendegeneration Grad II bis IV (93.3% in Höhe L4/5; 89.8% in Höhe L5/S1), während ein relativ kleiner Anteil eine Grad I (1.5% in Höhe L4/5; 2.0% in Höhe L5/S1) oder Grad V (5.1% in Höhe L4/5; 8.1% in Höhe L5/S1) Degeneration zeigte. Eine Facettengelenksarthrose konnte bei 97% der Patienten in Höhe L4/5 und bei 98% in Höhe L5/S1nachgewiesen warden. Es konnte keine signifikante Korrelation zwischen der Bandscheibendegeneration und der Facettengelenksarthrose gezeigt warden.

Schlussfolgerungen: Die nicht korrelierenden Verschleißerscheinungen, Bandscheibendegeneration und Facettengelenksarthrose, bestätigen unsere Annahme, dass die Bildmorphologie alleine den Rückenschmerz nicht adäquat erklären kann. Weiterführende Studien, die die Morphologie mit dem klinischen Krankheitsbild in Form von Fragebögen wie der Oswestry Disability Index (ODI) korrelieren, sind erforderlich.