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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Präzision 3DFluoro-navigierter Schrauben an der Halswirbelsäule – Eine prospektive Analyse postoperativer CTs der Halswirbelsäule

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Jan Bredow - Klinikum der Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Johannes Oppermann - Klinikum der Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Rolf Sobottke - Vinzenz-Pallotti Medizinisches Zentrum, Würselen, Germany
  • Gereon Schiffer - Unfallchirurgie, Handchirurgie und Orthopädie, Vinzenz Pallotti Hospital, Bergisch Gladbach, Germany
  • Bastian Kraus - Klinikum der Universität zu Köln, Radiologie, Köln, Germany
  • Petra Schiller - Klinikum der Universität zu Köln, Medizinische Statistik, Informatik u Epidemiologie, Köln, Germany
  • Peer Eysel - Klinikum der Universität zu Köln, Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Köln, Germany
  • Timmo Koy - Wirbelsäulen-Zentrum, Klinik am Ring, Köln, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI50-550

doi: 10.3205/15dkou352, urn:nbn:de:0183-15dkou3528

Published: October 5, 2015

© 2015 Bredow et al.
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Fragestellung: Die dorsale Stabilisierung der Halswirbelsäule (HWS) erfolgt zunehmend durch die Platzierung von Pedikelschrauben. Im Vergleich zu Massa lateralis Schrauben kann dadurch eine höhere Primärstabilität und bessere Repositionsmöglichkeit unter Einsparung von fusionierten Segmenten erreicht werden. Die navigierte dorsale Instrumentierung der HWS ist daher in den meisten Kliniken heute der Standard. Die Vorteile der Navigation liegen neben einer geringeren Strahlenbelastung für Chirurg und Patient vor allem in der Vermeidung von Schraubenfehllagen, die an der HWS aufgrund der anatomischen Nachbarschaft zu Myelon und Arteria vertebralis besonders schwerwiegende Folgen haben können. Das Ziel dieser Studie ist es, die Genauigkeit der Pedikelschauben-Insertion mit dem Einsatz von 3D-Fluoroskopie-Navigationssystemen zu untersuchen.

Methodik: Daten von 64 Patienten wurden während und nach der Schraubenimplantation im Bereich der gesamten Halswirbelsäule untersucht. 207 Schrauben wurden von C1 bis C7 implantiert und die Platzierungsgenauigkeit an postoperativen CT-Scans nach der modifizierten Gertzbein und Robbins Klassifizierung analysiert. Hierbei beschreibt der Grad 1 eine perfekte Schraubenlage mit einer Perforation der Pedikelwand um < 1mm, Grad 2 eine Perforation der Pedikelwand um < 2mm, usw. und Grad 5 schließlich eine Kortikalisperforation um > 4mm und/oder eine Verlegung des Foramen transversarium um mehr als einen halben Schraubendurchmesser.

Ergebnisse: Die Genauigkeit der meisten eingesetzten Schrauben wurde als Grad 2 nach der modifizierten Gertzbein und Robbins Klassifizierung beurteilt. 93,9% der Schrauben, die in C1 oder C2 und 78,51% der Schrauben, die auf Höhe C3 bis C7 implantiert wurden zeigten Platzierungsgenauigkeit Grad 2 oder besser. Insgesamt wurden sieben Komplikationen beobachtet. In drei Fällen lag eine Affektion der A. vertebralis vor. Eine chirurgische Revision wurde einmal aufgrund der Fehllage einer Magerl-Schraube und dreimal aufgrund von Wundheilungsstörungen notwendig. Eine radikuläre Symptomatik zeigte sich in keinem Fall.

Schlussfolgerung: Axiale und subaxiale Schrauben können an der Halswirbelsäule mit einem hohen Grad an Genauigkeit mit Hilfe der 3D-Fluoroskopie-basierte Navigationsverfahren von dorsal eingebracht werden. Auch wenn die Navigation hilft das Risiko von Fehlplatzierungen zu minimieren, bleiben Operationen an der Halswirbelsäule eine anspruchsvolle Aufgabe, da auftretende Komplikationen in der Regel schwerwiegend sind.