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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Korrelation von Lebensqualität und klinischer Funktion von Kindern mit schwerem Morbus Perthes nach Containment verbessernder Operation

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nina Palmen - Orthopädie Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
  • Dietmar Rosenthal - Neurologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
  • Christoph Zilkens - Orthopädie Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
  • Harald Hefter - Neurologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
  • Rüdiger Krauspe - Orthopädie Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
  • Bettina Westhoff - Orthopädie Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI45-524

doi: 10.3205/15dkou306, urn:nbn:de:0183-15dkou3069

Published: October 5, 2015

© 2015 Palmen et al.
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Text

Fragestellung: Die Diagnose „Morbus Perthes“ und die damit verbundenen Bewegungseinschränkungen, Immobilisation und Behandlungsoptionen wie die operative Therapie bedeuten schwerwiegende Auswirkungen auf das alltägliche Leben der betroffenen Kinder. Bislang wurde der Aspekt Lebensqualität in Forschungsprojekten zum Morbus Perthes nicht hinreichend analysiert. Aus diesem Grund war ein zentrales Ziel der Studie die gesundheitsbezogene Lebensqualität nach umfangreicher chirurgischer Behandlung mit einer Becken- und Femurosteotomie zu evaluieren. Zentrale Fragen stellen hierbei dar: Hat die Operation und die lange Krankheitsdauer mit Phasen der Immobilisation und Bewegungseinschränkung Einfluss auf die Lebensqualität; ist die Lebensqualität postoperativ nachweisbar beeinträchtigt? Da auch die Bewertung der postoperativen Funktionalität von großem klinischem Interesse ist, stellt sich weiterhin die Frage, ob die beiden Faktoren miteinander korrelieren.

Methodik: In dieser prospektiven Studie erhielten 17 Kinder postoperativ, mit einem Mindest-Nachuntersuchungszeitraum von 2 Jahren, den KIDSCREEN-10 Fragebogen zur Evaluierung der Lebensqualität und den modified Harris Hip Score (mHHS) zur Bestimmung der klinischen Funktion; dieser wurde auch präoperativ bestimmt. Die Follow-up-Ergebnisse des KIDSCREEN-10 score wurden mit einem Alters-gematchten Normalkollektiv aus 63 Kindern und mit einer historischen Kontrollgruppe der KIDSCREEN-group verglichen. Korrelationsanalysen wurden zwischen dem mHHS und dem KIDSCREEN-10 score sowie dessen Unterskalen durchgeführt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Im Mittel 4,2 Jahre nach der komplexen Operation konnten sowohl exzellente klinische Ergebnisse als auch sehr positive Resultate in Bezug auf die Lebensqualität erreicht werden. Der KIDSCREEN-T-Wert war bei den kranken Kindern höher mit 70.2 (SD 12.7) im Vergleich zu der alters-gematchten gesunden Kontrollgruppe (56.6 (SD 10.4)), wie auch im Vergleich zu der historischen Kontrollgruppe deutscher Kinder im Alter von 8-18 Jahren (52.1 (SD 9.5)). Der mHHS stieg ebenfalls signifikant von 54.4 (SD 19.9) präoperativ bis auf 99.5 (SD 1.5) postoperativ an. Es wurde eine starke Korrelation zwischen dem präoperativen mHHS und dem postoperativen KIDSCREEN-T-Wert (Spearman's-rho 0.67, P=0.003), sowie auch mit einigen KIDSCREEN-Subskalen, gefunden.

Kinder mit einer schweren Perthes Erkrankung haben nach einer Follow-up Zeit von mindestens 2 Jahren und nach Containment verbessernder Operation keine Beeinträchtigung in ihrer Lebensqualität. Der Lebensqualitäts-Status ist sogar besser im Vergleich zu einer gesunden Alters-gematchten Kontrollgruppe. Ebenso konnte ein gutes Ergebnis der klinischen Funktion nachgewiesen werden.