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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Virtuelle trans-sakrale Implantatpositionierung im Becken – kritische Verhältnisse in S1, hingegen immer möglich in S2

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Daniel Wagner - Zentrum für muskuloskeletale Chirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany
  • Takeshi Sawaguchi - Department of Orthopedics & Joint Reconstructive Surgery, Toyama Municipal Hospital, Toyama, Japan
  • Lukas Kamer - AO Reserach Instiute Davos, Human Morphology Services, Davos, Switzerland
  • Hansrudi Noser - AO Reserach Instiute Davos, Human Morphology Services, Davos, Switzerland
  • Pol M. Rommens - Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI31-1058

doi: 10.3205/15dkou178, urn:nbn:de:0183-15dkou1783

Published: October 5, 2015

© 2015 Wagner et al.
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Fragestellung: Trans-sakrale Implantate finden vermehrt klinische Anwendung, insbesondere in der Behandlung von Fragilitätsfrakturen des Sakrums. Jedoch ist eine Positionierung eines solchen Implantates in einigen Individuen durch die anatomischen Verhältnisse nicht möglich. Ziel dieser Studie war die Quantifizierung der möglichen virtuellen trans-sakralen Implantatpositionierungen in einem europäischen und japanischen Kollektiv.

Methodik: Wir untersuchten 156 routinemäßig erhobene klinische CT's von intakten Becken (92 Europäer und 64 Japaner; 79 Männer und 77 Frauen). Nur Sakra mit 5 vollständig fusionierten Wirbelkörpern wurden eingeschlossen. Nach der semiautomatischen Segmentierung wurden 3D-Beckenmodelle erstellt. In der semitransparenten lateralen Ansicht haben wir virtuelle Implantate mit einem Durchmesser von 7.3mm mit und ohne Sicherheitszone (Durchmesser 12mm) platziert. Die nominellen Daten wurden mit Fisher's Test ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In 36% der Fälle konnten in S1 zwei trans-sakrale Implantate mit Sicherheitszone positioniert werden (Männer häufiger; p 0.01), jedoch in der Hälfte der Fälle kein Implantat mit Sicherheitszone. Auch ohne Sicherheitszone konnte in 22% kein Implantat positioniert werden ohne die Kortikalis zu perforieren. Auf Höhe S2 konnte in 22% kein Implantat mit Sicherheitszone gesetzt werden, jedoch war eine Positionierung ohne umgebende Sicherheitszone in S2 in allen Fällen möglich. In S1 wurde die Kortikalis in der Ala, auf Höhe des cranialen SI-Gelenkes sowie in der Fossa iliaca perforiert. Auch Becken ohne vorhandenen trans-sakralen Korridor in S1 konnten mit konventionellen SI-Schrauben besetzt werden.

Die trans-sakrale Implantatpositionierung ist stark von den anatomischen Verhältnissen des Sakrums und des Beckens abhängig. Dabei war in einigen Fällen die Positionierung von 2 Implantaten mit umgebender Sicherheitszone in S1 möglich, hingegen boten andere auf dieser Höhe keinen Platz für trans-sakrale Versorgung. Dagegen war eine trans-sakrale Positionierung in S2 immer möglich wie auch eine Versorgung mit konventionellen SI-Schrauben in S1 in allen Fällen möglich war.