gms | German Medical Science

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Lebensqualität von schwerverletzten Patienten 20 und 30 Jahre nach dem Polytrauma: Eine Vergleichsstudie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Roman Pfeifer - Universitätsklinik Aachen/RWTH Aachen, Unfallchirurgie, Aachen, Germany
  • Hagen Andruszkow - Universitätsklinik der RWTH Aachen, Klinik für Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Klemens Horst - RWTH Aachen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Laura Wehr - RWTH Aachen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Philipp Kobbe - Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH Aachen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Aachen, Germany
  • Frank Hildebrand - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Aachen, Germany
  • Hans-Christoph Pape - Universitätsklinik und Poliklinik der RWTH Aachen, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, Aachen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI28-980

doi: 10.3205/15dkou159, urn:nbn:de:0183-15dkou1590

Published: October 5, 2015

© 2015 Pfeifer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Die Mortalität nach Polytrauma hat sich in den letzten Dekaden deutlich reduziert. Überlebende berichten jedoch über bleibende psychische und physische Störungen. In dieser Langzeitstudie haben wir die Lebensqualität (LQ) und die Dynamik nach einem schweren Trauma erfasst.

Methodik: Ein standardisierter SF (short form) 12 Fragebogen wurde an 637 mehrfach-verletzte Patienten ca. 20 und 30 Jahre nach Polytrauma zugeschickt. Die Patienten beantworteten die Fragen bezüglich der LQ. Dabei wurde der „Physische Health Score“ (PHS) und „Mentale Health Score“ und die dazugehörigen Subscores (n=8) berechnet. Darüber hinaus wurden die Daten mit den Ergebnissen aus der Normalpopulation verglichen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: 299 Patienten beantworteten vollständig den Fragebogen an 2 verschiedenen Zeitpunkten und wurden in die Studie eingefügt. Demographische Parameter: männlich (n=223) 74.5%; ISS Median = 19, Mittelwert 20 ± 9.3 Punkte; Alter 25 ± 11.7 Jahre; mittleres Follow-Up (Zeitpunkt I) 18 Jahre und (Zeitpunkt II) 28 Jahre. Die PHS Werte, bestimmt in der Normalpopulation (48.2±9 Punkte), zeigten signifikant höhere Werte im Vergleich zu den Werten berechnet bei schwerverletzten Patienten zum Zeitpunkt I und II (2001: 44.9±10 Punkte und 2011: 38.9±13 Punkte, p=0.0001). Zum Zeitpunkt I war der MHS nicht unterschiedlich zu der Normalpopulation. Allerdings verschlechterte sich der Score zum Zeitpunkt II signifikant (p < 0.05). Patienten mit Kopfverletzungen und Depressionen waren mit signifikant schlechteren PHS und MHS Werten assoziiert.

Reduzierte LQ wurde in beiden Zeitpunkten (10 und 20 Jahre nach Polytrauma) registriert. Im Vergleich zum PHS hat sich der mentale Status im Langzeit-Verlauf nur gering verändert und war Vergleichbar zu den Werten beobachtet in der Normalbevölkerung. Physiotherapie und Rehabilitation sind von höherer Bedeutung im Langzeitverlauf zur Aufrechthaltung der Physis.