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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Erste Daten zu den Revisionsursachen aus dem Sprunggelenkendoprothesenregister der Deutsche Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. (D.A.F.)

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Tanja Kostuj - St. Josef-Hospital Universitätsklinik Bochum, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Abteilung für Rheumaorthopädie, Bochum, Germany
  • Markus Preis - Aukammklinik Zentrum für Fußchirurgie, Wiesbaden, Germany
  • Markus Walther - Schön Klinik München Harlaching, Zentrum für Fuß und Sprunggelenkchirurgie, München, Germany
  • Emin Aghayev - MEM Research Center, Institute for Evaluative Research in Orthopaedic Surgery, Bern, Switzerland
  • Christoph Röder - Universität Bern, Institut für evaluative Forschung in Orthopäd. Chirurgie, Bern, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI27-784

doi: 10.3205/15dkou146, urn:nbn:de:0183-15dkou1461

Published: October 5, 2015

© 2015 Kostuj et al.
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Text

Fragestellung: Registerdaten anderer Länder liefern mit OSG-Prothesenrevisionsraten zwischen 8,2 und 27,3% [1], [2], [3] ein inhomogenes Bild. Ursächlich hierfür ist unter anderem, dass ein Teil der Register jeden Folgeeingriff am betroffenen Gelenk erfassen, während andere Register nur Komponentenwechsel als Revisionseingriffe definieren. Weitere Gründe sind unterschiedliche Verteilungen der Hauptdiagnosen (primäre-, posttraumatische Arthrosen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises) sowie individuelle Besonderheiten der jeweiligen Versorgungsstrukturen in den einzelnen Ländern. Die Daten aus der BRD zeigten nach 2 ½-jähriger Registerlaufzeit eine Re-Operationsrate von 13,5% bzw. 7,6% Revisionen mit Komponentenwechseln [4]. Drei Jahre nach Registerstart wurde nunmehr eine erste Auswertung zur Verteilung der Revisionsursachen durchgeführt.

Methodik: Alle Patientendaten zu Primärimplantationen, Nachuntersuchungen und Revisionen werden nach Aufklärung und schriftlicher Einverständniserklärung mittels standardisierter Erhebungsinstrumente (IDES-Bögen) erfasst. Diese beinhalten Items zu klinischen Daten, Röntgenparametern und zur Patientenperspektive. Im Erhebungsbogen zu den Folge- und Revisionseingriffen ist eine Auswahl von 17 häufigen Revisionsgründen vorgegeben. Weitere Revisionsgründe können als Freitext eingegeben werden.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den 701 (367 Frauen, 334 Männer) Patienten mit Primärimplantationen waren für 67 Patienten Revisionseingriffe dokumentiert. Komponentenlockerungen waren mit 47,5% vor den knöchernen Defekten ohne Lockerung (21,7%) die häufigsten Indikationen. Infektionen lagen in 12,4% vor und bildeten die dritthäufigste Indikationsgruppe. In 3,1% lagen Frakturen vor und 1,6% der Folgeeingriffe wurden allein aufgrund von Schmerzen durchgeführt.

Die Revisionshäufigkeiten sind im internationalen Vergleich durchaus zufriedenstellend. Mechanische Ursachen waren rund fünfmal so häufig der Grund für einen Folgeeingriff wie Infektionen. Isolierte Schmerzen stellten einen erfreulich geringen Anteil der Revisionsursachen dar, so dass nahezu allen Revisionseingriffen ein morphologisches Korrelat zugrunde lag.

Auch wenn das Register mit einer Abdeckung von knapp über 10% [4] der deutschen Versorger noch weit von dem Anspruch entfernt ist, ein nationales Register zu sein, liefert es einen Überblick der Ergebnisse aus verschiedenen Versorgungsstrukturen (Universitätskliniken, Fachkliniken, Abteilungen mit unfallchirurgischem bzw. mit elektiv-orthopädischem Schwerpunkt) und kann als Benchmark bzw. Entscheidungshilfe für das eigene Vorgehen herangezogen werden.


Literatur

1.
cdhb.govt.nz. http://www.cdhb.govt.nz External link
2.
swedankle.se. http://www.swedankle.se External link
3.
ihelse.net. http://nrlweb.ihelse.net External link
4.
Kostuj T, Preis M, Walther M, Aghayev E, Krummenauer F, Röder C. Deutsches Register für Endoprothesen des oberen Sprunggelenkes der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk e.V. Design, Datenbelastbarkeit sowie Darstellung der Ergebnisse nach 2 ½- Jahren seit Bestehen des Registers. ZOU. 2014.