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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Einflüsse der einzelnen Pathologien des Schultergelenkes auf die Ergebnisse der gängigen Schulterscores

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bastian Scheiderer - Zentrum für Chirurgie, Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Germany
  • Florian Gebhard - Zentrum für Chirurgie, Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie, Ulm, Germany
  • Heiko Reichel - Orthopädische Universitätsklinik Ulm am RKU, Ulm, Germany
  • Thomas Kappe - Orthopädische Universitätsklinik am RKU, Ulm, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI14-137

doi: 10.3205/15dkou045, urn:nbn:de:0183-15dkou0453

Published: October 5, 2015

© 2015 Scheiderer et al.
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Fragestellung: Es exisitieren zahlreiche Graduierungssysteme für Schulterfunktionsstörungen. Ziel dieser Studie war es, die Einflüsse einzelner Pathologien am Schultergelenk auf die Ergebnisse der gebräuchlichen Schulterscores hin zu untersuchen und herauszuarbeiten, welche Pathologien die stärksten Einschränkungen hervorrufen.

Methodik: Die prospektive Studie umfasste 120 Patienten (m:62, w:58), Durschnittsalter 58,8 J(21-84J), welche in arthroskopischer Technik am Schultergelenk operiert wurden. Präoperativ wurden der ASES-, Oxford- und WORC-Score, sowie der Subjective Shoulder Value (SSV) erhoben. Entsprechend der intraoperativ beschriebenen Pathologie wurden Gruppen gebildet: Patienten mit Rotatorenmanschettenruptur (SCP, SSP, ISP, komplett/partiell, Fox und Romeo Klassifikation), LBS-Pathologie, ACG-Arthrose und glenohumeraler Chondromalazie. Untersucht wurde der Einfluss der jeweiligen Gruppe auf die Ergebnisse der Schulterscores.

Ergebnisse: Die Häufigkeit der SCP-Rupturen lag bei 43% (Fox/Romeo I 37%, II 37%, III 18%, IV 8%), der SSP-Rupturen 80% (transmural 68%, partiell 23%) und der ISP-Rupturen 26%. Bei 63% der Patienten bestand eine Läsion der LBS, bei 28% eine ACG-Arthrose und bei 22% eine Chondromalazie (> II° n. Outerbridge). Die SCP-Rupturen zeigten sign. schlechtere Ergebnisse (p=0,02) im ASES-Score gesamt, als auch in den einzelnen Subkategorien (p=<0,05). Ein Einfluss der Fox und Romeo-Klassifikation ließ sich nicht nachweisen. ISP-Rupturen wiesen einen sign. niedrigeren ASES-Score (p=0,003) als auch Oxford-Scores auf (p=0,004). Die SSP-Rupturen, LBS-Pathologien, ACG-Arthrosen und Knorpelläsionen zeigten hingegen keine Korrelation mit den Score-Ergebnissen.

Schlussfolgerung: Die SCP-und ISP-Rupturen haben signifikanten Einfluss auf die Ergebnisse des ASES- und Oxford-Score, wohingegen SSP-Rupturen und LBS-Pathologien keine Korrelation zeigen. Diese Ergebnisse verdeutlichen den Stellenwert des „force-couples“ für die Funktion des Schultergelenkes. Demgegenüber sind andere Pathologien, insbesondere der langen Bizepssehne, offensichtlich in den gebräuchlichen Scoresystemen unterrepräsentiert. Dies gilt es bei der prä- und postoperativen Erhebung der hier angewandten Scores zu berücksichtigen.