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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Der Einfluss der Unterdrucktherapie mit Instillation von Kochsalzlösung auf die Wundheilung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Martin Gathen - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Christian Zeckey - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Sebastian Decker - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Ralph Gaulke - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Michael Jagodzinski - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany
  • Mohamed Omar - Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO27-1381

doi: 10.3205/14dkou815, urn:nbn:de:0183-14dkou8150

Published: October 13, 2014

© 2014 Gathen et al.
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Text

Fragestellung: Die Unterdrucktherapie (vacum assisted closure, V.A.C) hat sich in den vergangenen Jahren zum Goldstandard bei der Behandlung von chronischen und infizierten Wunden entwickelt. Neuartige Systeme, die neben der Aufrechterhaltung eines Unterdruckes intermittierend Spülflüssigkeit in die Wunde instillieren können, gelten als erfolgversprechende Weiterentwicklung. Im Tierversuch konnte bereits eine Zunahme der Wundgranulation und Reduktion der Keimzahl nachgewiesen werden. Hintergrund ist, dass durch die regelmäßige Applikation von Kochsalzlösung Wundsekret verflüssigt wird und dadurch leichter abgeleitet werden kann.

Ziel dieser Studie war es, bei Patienten mit infizierten Wunden den Einfluss der Unterdrucktherapie mit Instillation von Kochsalzlösung auf die Wundheilung zu erfassen.

Methodik: Infizierten Wunden, die einer V.A.C.-Therapie bedurften, wurden nach chirurgischem Debridement mit einer Unterdrucktherapie mit intermittierender Instillation von physiologischer Kochsalzlösung (VAC Vera Flow, KCI) behandelt. Hierbei wechselten sich Spülphasen von fünfzehn Minuten mit Unterdruckphasen von vier Stunden ab. Nach spätestens sieben Tagen wurde die Versiegelung entfernt und die Wunde begutachtet. Abhängig vom Ausmaß der Konsolidierung des Wundgrundes erfolgte eine Neuanlage der Versiegelung oder ein sekundärer Wundverschluss. Ließ der Zustand des Wundgrundes keinen Verschluss zu, wurde der Vorgang wiederholt bis ein Verschluss möglich war. Es wurden die Anzahl der Operationen, Krankenhausaufenthaltsdauer, Keimstatus, Dauer bis zum endgültigen Wundverschluss und Art des Wundverschlusses erfasst. Die Ergebnisse wurden mit einem retrospektiven Kollektiv von Patienten mit ähnlichen Wunden verglichen, die eine konventionelle V.A.C.-Therapie erhielten.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Verglichen mit der retrospektiven Vergleichsgruppe war bei Verwendung der Unterdrucktherapie mit Instillation von physiologischer Kochsalzlösung die Dauer bis zum endgültigen Wundverschluss reduziert. Es waren weniger Operationen erforderlich und damit die Krankenhausaufenthaltsdauer kürzer. Es konnten prozentual häufiger sekundäre Wundverschluss erzielt werden.

Die Unterdrucktherapie mit Instillation von Kochsalzlösung bietet bei gleicher Indikation Vorteile gegenüber der konventionellen Unterdrucktherapie. In zukünftigen Studien könnte der Effekt von antiseptischen Spüllösungen evaluiert werden.