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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Der winkelstabile Fixateur intern am Calcaneus

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Jan Rosenkranz - Chirurgische Klinik Kantonsspital Luzern, Luzern 16, Switzerland
  • Simon Schwegler - Chirurgische Klinik, Luzern 16, Switzerland
  • Reto Babst - Chirurgische Klinik Kantonsspital Luzern, Luzern 16, Switzerland

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO25-725

doi: 10.3205/14dkou783, urn:nbn:de:0183-14dkou7830

Published: October 13, 2014

© 2014 Rosenkranz et al.
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Fragestellung: Calcaneusfrakturen sind häufig mit einer erheblichen Einbusse in Funktion und beruflicher Leistungsfähigkeit behaftet. Diese Studie soll evaluieren, ob durch die Verwendung einer winkelstabilen Platte bei Calcaneusfrakturen die Retention verbessert werden kann und wie sich dies auf das subjektive und objektive Outcome der Patienten auswirkt.

Methodik: Das radiologische und klinische Follow-up von 24 konsekutiven Patienten mit 25 Frakturen wurde retrospektiv ausgewertet. Zusätzlich erfolgte eine Bewertung der Beschwerden anhand einer Visual Analogue Scale, AOFAS Hindfoot Scale und SF-36 Fragebogen zum Gesundheitszustand.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von September 2006 bis Dezember 2008 wurden 26 Calcaneusfrakturen bei 24 Patienten mit der winkelstabilen Calcaneusverriegelungsplatte (Fa. DePuy Synthes, Zuchwil, Schweiz) versorgt und durchschnittlich 22.4 Monate (range: 12.2–46.3 Monate) nachkontrolliert. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 42.3 Jahre, in 58% bestanden Begleitfrakturen, in 28% an der ipsilateralen unteren Extremität. 56% der Frakturen wurden nach OTA als C2, 28% als C3, 12% als C1 und 4% als C4-Frakturen klassifiziert. Die Patienten wurden im Mittel nach 8.9 Tagen über einen erweiterten lateralen Zugang unter Verwendung der Kalkaneusverriegelungsplatte operiert, in 46% wurde ein Knochenersatz (Tutoplast oder Chronos Inject) verwendet. In 38% traten Frühkomplikationen (3 Wundheilungsstörungen, je 2 oberflächliche und tiefe Infekte und 1 Hämatom) und in 42% Spätkomplikationen auf. 24% der Patienten entwickelten eine subtalare Arthrose, 19% zeigten einen Implantatbruch. Das Implantatversagen war signifikant mit einem verminderten postoperativen Böhlerwinkel assoziiert (28° vs. 17°, p<0.024) und zeigte einen signifikant grösseren Verlust des Böhlerwinkels im Heilungsverlauf (3° vs. 8°, p<0.026).

14 Patienten konnten mittels Fragebogen nachuntersucht werden, eine körperliche Summenskala von im Mittel 38.8 (24–56.2) im SF-36 belegte den erheblichen subjektiven Impact auf das Gesundheitsempfinden, ein Mittelwert von 67.3 (29–97) im AOFAS Hindfoot Score zeigt die erheblichen funktionellen Einbussen. Die Schmerzen zeigten anhand der VAS-Mittelwerte eine Regredienz, die auch nach einem Jahr noch anhielt (4.3 nach 12 Monaten, 3.6 zur letzten Nachkontrolle).

Der winkelstabile Fixateur intern kann die Reposition zuverlässig retinieren, falls eine möglichst vollständige Reposition des Böhlerwinkels erfolgt und die Fraktur zeitgerecht heilt.Defektfrakturen und verzögerte Heilungen sind mit Plattenbrüchen assoziiert. Das subjektive und objektive Outcome scheint durch die verbesserte Retention jedoch nicht relevant beeinflusst zu werden.