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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Intraartikuläre Komplementaktivierung in der Frühphase nach Sprunggelenksfrakturen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Hagen Schmal - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany
  • Gian M. Salzmann - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany
  • Philipp Niemeyer - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany
  • Elia Langenmair - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany
  • Norbert P. Südkamp - Klinikum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Freiburg, Germany
  • Niels Riedemann - InflaRx GmbH, Jena, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO24-390

doi: 10.3205/14dkou777, urn:nbn:de:0183-14dkou7770

Published: October 13, 2014

© 2014 Schmal et al.
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Text

Fragestellung: Trotz anatomischer Rekonstruktion werden posttraumatische Arthrosen nach Frakturen des oberen Sprunggelenks in bis zu 40% bereits nach 10 Jahren beschrieben. Eine mögliche Ursache ist die intraartikuläre, fraktur-assoziierte Expression knorpel-kataboler Zytokine.

Methodik: 8 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 39±21 Jahren mit Luxationsfrakturen des oberen Sprunggelenkes (OSG) wurden in eine prospektive Fallserie eingeschlossen. Alle wurden primär geschlossen reponiert und mit einem Fixateur externe versorgt, wobei eine Gelenkpunktion erfolgte. In den Punktaten wurde der Gesamtproteingehalt bestimmt, desweiteren erfolgte die Untersuchung der Konzentrationen von Aggrekan, bFGF, IL-1β, IGF-1 und der Komplementkomponenten C3a, C5a und C5b-9 mittels ELISA. Neben der Erhebung epidemiologischer Daten und der Analyse der Zellzusammensetzung wurden die Level der gemessenen Mediatoren im Rahmen einer matched-pair Analyse mit Patienten verglichen, die an einer Osteochondrosis dissecans (OD) des OSG Grad 2 nach Berndt und Harty litten.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es zeigte sich eine statistisch signifikante Korrelation von den Zeiträumen zwischen Fraktur und Punktion mit den intraartikulären Konzentrationen ausschließlich für Aggrekan und C5b-9 (p<0,001) als Marker für Matrixdegradation und Komplementaktivierung. Die Expression beider Proteine korrelierte auch miteinander (p<0,001). Im Gegensatz dazu zeigten allen untersuchten epidemiologischen Parameter wie Alter oder Body Mass Index keinen statistischen Zusammenhang mit einem der untersuchten Zytokine. Obwohl die IL-1β Konzentrationen insgesamt relativ niedrig waren, zeigte sich dennoch eine statistisch signifikante Korrelation mit C5a und den Serumspiegeln des C-reaktiven Proteins 2 Tage nach dem Indexeingriff (p<0,05). Hinsichtlich der Zellzusammensetzung zeigte sich eine initiale Dominanz von Neutrophilen, wobei der Anteil der Monozyten konstant zunahm und nach 6 Tagen einen Anteil von 50% erreichte (p<0,02). Während es bei den Konzentrationen von Aggrekan und IL-1β keine Unterschiede zwischen den Patienten mit OD und Fraktur gab, wurden bFGF, IGF-1 und alle Komplementkomponenten statistisch signifikant höher bei OSG-Frakturen gemessen (p<0,01).

Komplementaktivierung und die intraartikuläre Anreicherung von Entzündungszellen sind wichtige Bestandteile der initialen Frakturbiologie nach OSG-Frakturen und triggern potentiell die Entstehung einer posttraumatischen Arthrose.