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Die distale tibiofibulare Syndesmose: eine qualitative und quantitative anatomische Untersuchung
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Published: | October 13, 2014 |
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Fragestellung: Mit dieser anatomischen Studie sollen detaillierte qualitative und quantitative Informationen über Ursprünge, Ansätze, Footprints, Länge und räumliche Anordnung der Syndesmosenbänder gewonnen werden. Zudem sollen reproduzierbare anatomische Landmarks definiert werden, die zur Orientierung in der Bildgebung und intraoperativ dienen sollen. Mit Hilfe dieser detaillierten Informationen können Diagnostik und anatomische Rekonstruktion von Syndesmosenverletzungen verbessert werden. Eine solche 3D-Messung der Syndesmosenbänder ist bisher noch nicht durchgeführt worden.
Methodik: 14 gefrorene Unterschenkelpräparate ohne vorbekannte OSG-Verletzungen wurden unter Darstellung des Lig. tibiofibulare ant. (AITFL), Lig. tibiofibulare post. (PITFL) und des interossären Ligaments (ITFL), des synovialen Recessus und der tibiofibularen Kontaktfläche präpariert. Alle Strukturen wurde mit dem Microscribe (Fa. Solution Technologies, Oella, USA) in einem 3D-Koordinatensystem ausgemessen. Ermittelt wurde die Fläche des Footprints tibial und fibular, der Abstand von Bandansätzen und -ursprüngen zu den Landmarks sowie Ausdehung und Lage des synovialen Recessus, der Knorpelfläche und der Kontaktfläche. Die Daten wurden statistisch ausgewertet.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die 3 Bänder konnten in allen Präparaten identifiziert und ihre Lokalisation konnte reproduzierbar im Verhältnis zu den knöchernen Landmarks beschrieben werden (Abbildung 1 [Abb. 1]). Das trapezoide AITFL besteht aus 3-4 Bändern mit einem zusätzlichen Bassett's Ligament. Auch das PITFL ist trapezoid, sein tiefer Anteil, das Lig. transversum, entspringt medialer am Plafond und setzt distaler und anteriorer an der Fibula an als der oberflächliche Anteil. Das pyramidenförmige ITFL erstreckt sich mit einer hohen Variabilität nach proximal und ist in den Messungen deutlich variabler als das AITFL und PITFL, die sehr homogene Werte aufweisen. Die tibiofibulare Fläche betrug im Mittel 22,5mm2 tibial und 14,7mm2 fibular.
Mit dieser einzigartigen anatomischen Studie liegt nicht nur eine qualitative und quantitative Beschreibung der Bänder vor, sondern auch eine dreidimensionale Beschreibung ihrer Lage in Relation zu den definierten, chirurgische relevanten knöchernen Landmarks. Dies verbessert zum einen das anatomische Verständnis und erleichtert so die Identifikation in bildgebenden Verfahren. Zum anderen wird die chirurgische Rekonstruktion erleichtert durch die Kenntnis anatomischer Orientierungspunkte und auch der Knorpelzone, so dass eine Verletzung derselben vermieden werden kann. Schließlich ist die Studie auch die Grundlage weiterer biomechanischer Untersuchungen.