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Eine andere Art der Osteosynthese bei Revisionspseudoarthrosen
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Published: | October 13, 2014 |
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Fragestellung: Über die Therapie bei Pseudoarthrosen am Femur gibt es mehrere in der Literatur beschriebene Wege, welche aktuell vermehrt diskutiert werden. Es findet bei Pseudoarthrosen am Femur ein Wettlauf zwischen der Stabilität der Platte oder Nagels, und der Heilung statt. Bleibt die Heilung aus bestehen mehrere operative Alternativen, von einem Verfahrenswechsel mit verschiedenen Formen der Versorgung, mit oder ohne additiver Platte, autologer Spongiosaplastik, Knochentransplantation, Ersatzstoffen und Wachstumsfaktoren. Welches Verfahren gewählt wird hängt von der jeweiligen Erfahrung des Operateurs ab.
Wir haben retrospektiv 9 Fälle ausgewertet welche mit einem alternativen Prinzip (additive Doppelplatte) operiert wurden.
Die Frage ist ob dies die Heilung stört, fördert und/oder ihr mehr Zeit ohne Implantatversagen gibt.
Methodik: Eingeschlossen wurden Patienten mit Femurpseudoarthrosen mit bis zu 4 Voroperationen mit Implantatswechseln die dann mit einer lateralen winkelstabilen Platte und einer medialen oder ventralen additiven Platte versorgt wurden. Die Dekortikation der Pseudoarthrose und Anlage der Doppelplattenosteosynthese fanden bei der additiven ventralen Platte (n=6) über den selben lateralen Zugang statt. Bei den additiven medialen Platten (n=3) wurde ein medialer Zugang gewählt. Es wurden retrospektiv insgesamt 9 Fälle mit Pseudoarthrosen am Femur aus den Jahren 2002 bis 2012 (Jahr des Unfalles) ausgewertet. Hierbei wurde der zeitliche Verlauf der Patienten bis zur knöchernen Ausheilung anhand der radiologischen Dokumentation und der klinischen Untersuchung bis zur Ausheilung und darüber hinaus ausgewertet.
Ergebnisse: Die 9 Patienten wurden alle mit einer Doppelplattentechnik zur Ausheilung gebracht. Es handelte sich in 3 Fällen um Polytrauma und in 5 Fällen um offene Frakturen des Femurs. Die Patienten waren bis zu 4 mal revidiert gewesen und es waren abhängig von dem jeweiligen Befund verschiedene Techniken der Revision eingesetzt worden. Bei 6 Patienten mit einer diaphysären Pseudoarthrose wurde die Doppelplattentechnik mit ventraler additiver Platte angewendet, bei 3 Patienten, diese mit distaler Femurpseudoarthrose, wurde eine mediale additiver Platte eingebracht. Alle Patienten konnten zwischen 11 und 39 Monaten beobachtet werden. Bei allen kam es nach 5-13 Monaten nach der Versorgung mit der Doppelplatte zur knöchernen Ausheilung ohne Funktionseinbußen.
Schlussfolgerungen: Es handelt sich bei dieser Doppelplattentechnik mit ventraler oder medialer additiver Platte um eine Alternative in der operativen Therapie bei der Revision von Femurschaftpseudoarthrosen. Bei dem jetzt evaluierten Verfahren konnten zwei Ziele erreicht werden: Auch bei langsamer Heilung konnte früh funktionell schmerzarm Teil- oder Vollbelastet werden und es konnte für die knöcherne Heilung Zeit gewonnen werden. Ein Implantatversagen wurde auch bei langsamer Heilung vermieden.