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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Klinische Beobachtung des zementfreien Polarstem, 3-Jahresergebnisse einer prospektiven 10-Jahres-Nachuntersuchung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Roland E. Willburger - St. Elisabeth-Hospital, Ruhr-Uni Bochum, Rheumaorthopädie, Bochum, Germany
  • Evelyn Düllings - St. Elisabeth-Hospital, Ruhr-Uni Bochum, Rheumaorthopädie, Bochum, Germany
  • Karin Vollenbröker - St. Elisabeth-Hospital, Ruhr-Uni Bochum, Rheumaorthopädie, Bochum, Germany
  • Matthias Heukamp - St. Elisabeth-Hospital, Ruhr-Uni Bochum, Rheumaorthopädie, Bochum, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO19-1239

doi: 10.3205/14dkou701, urn:nbn:de:0183-14dkou7010

Published: October 13, 2014

© 2014 Willburger et al.
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Fragestellung: Ziel der Studie ist es, den zementfreien POLARSTEM Hüftschaft anhand von klinischen und radiologischen Ergebnissen hinsichtlich der Patientenzufriedenheit, dem Einwachsverhalten und der Standzeit zu untersuchen.

Methodik: In einer internationalen, multizentrischen, prospektiven, konsekutiven Patientenserie wurden insgesamt 225 Patienten in die Untersuchung aufgenommen und nach 3 Monaten, 1 Jahr und jetzt 3 Jahren nachuntersucht. Dargestellt werden hier die 75 in Bochum eingeschlossenen Patienten mit den 3-Jahres-Ergebnissen. Alle diese Patienten wurden neben dem zementfreien POLARSTEM mit dem zementfreien HI-Schraubring versorgt. Die statistische Auswertung erfolgt deskriptiv, die Überlebensrate wird mit dem Kaplan-Meier- Test bestimmt. Neben der Röntgenauswertung wurden der Harris-Hip-Score und HOOS (WOMAC-Teil) sowie die physische Aktivität und allgemeine Patientenzufriedenheit abgefragt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es werden die von der Autorengruppe (der Multicenterstudie) unabhängigen klinischen und radiologischen Ergebnisse aus Bochum präsentiert. Intraoperativ traten keine Komplikationen auf. Früh-postoperativ gab es drei allgemeine Komplikationen (1 Harnwegsinfekt, 1 Fersendekubitus, 1 Herpes Zoster) und drei lokale Komplikationen (1 Nervenläsion, 2 verzögert Wundheilungen). Keiner der Schäfte wurde im beobachteten Zeitraum revidiert oder gewechselt. Bei der 3-Jahres-Nachuntersuchung wurden 68 Patienten befragt und untersucht ( 3 Patienten prothesenunabhängig verstorben, 4 nicht erreichbar). Die Nachuntersuchungsquote betrug somit 91%. 48 (70%) gaben an sehr gut zufrieden zu sein, 16 (24%) vorwiegend zufrieden zu sein, 4 (6%) teilweise zufrieden zu sein, unzufrieden war niemand. Bei 2 Patienten zeigte sich nach 3 Monaten ein Einsinken des Schaftes um 3 mm, bei 1 Patienten um 2 mm. Diese Schaftposition blieb bei allen Patienten nach 1 und 3 Jahren unverändert. Radiolucent Lines zeigten sich nach 3 Jahren bei 6 Schäften (9%, 4 in Zone 1 und 5 in Zone 8), keine Osteolysen, keine Atrophien, 1 Hypertrophie (in den Zonen 4 und 5). Der Harris-Hip-Score stieg von präoperativ 50 auf 85 nach 3 Monaten, 91 nach 1 Jahr und 89 nach 3 Jahren. Der HOOS stieg von präoperativ 37,5 auf 94 nach 3 Monaten, 91 nach 1 Jahr und 93 nach 3 Jahren. Die Patientenzufriedenheit war somit gut bis sehr gut. Die radiologischen Ergebnisse sprechen für ein gutes Einwachsverhalten des POLARSTEM. Die klinischen und radiologischen Ergebnisse sind insgesamt sehr gut und vielversprechend für den abzuwartenden Langzeitverlauf.