gms | German Medical Science

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Hamulus ossis hamati Frakturen bei Unterwasserrugby-Spielern

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Oliver Scheufler - AARE KLINIK, Bern, Switzerland
  • Peter Kamusella - Westküstenklinikum Heide, Heide, Germany
  • Lukas Tadda - Klinikum am Bruderwald, Bamberg, Germany
  • Sebastian Radmer - Zentrum für Bewegungsheilkunde, Berlin, Germany
  • Sebastian Russo - Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Germany
  • Reimer Andresen - Westküstenklinikum Heide, Heide, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocPO15-1353

doi: 10.3205/14dkou646, urn:nbn:de:0183-14dkou6465

Published: October 13, 2014

© 2014 Scheufler et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Unterwasserrugby ist ein relativ junger Sport, in dem der Hamulus ossis hamati häufigen Traumen ausgesetzt ist, weshalb ein erhöhtes Frakturrisiko vermutet wird. Untersucht wurden die Verletzungsmechanismen sowie die Diagnostik, Therapie und Verläufe von Hamulusfrakturen bei Unterwasserrugby-Spielern.

Methodik: In einer retrospektiven Studie wurden Spieler aus 4 Teams der deutschen Unterwasserrugby-Liga untersucht, bei denen in einem 5-Jahres Zeitraum (2005-2010) Hamulus ossis hamati Frakturen diagnostiziert wurden. Nur Frakturen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit der Ausübung von Unterwasserrugby auftraten wurden in die Studie eingeschlossen. Die medizinischen Patientenunterlagen wurden auf Informationen zum Unfallmechanismus, Frakturtyp, der radiologischen Diagnostik, Behandlung und dem Verlauf hin ausgewertet.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Hamulus ossis hamati Frakturen infolge eines Traumas beim Unterwasserrugby wurden bei 17 männlichen Sportlern diagnostiziert und betrafen immer die rechte, den Ball führende Hand. Alle Frakturen waren nicht-disloziert und waren in 7 Fällen distal lokalisiert, in 5 Fällen zentral und in 5 Fällen basisnah. Die Zeit vom Unfall bis zur richtigen Diagnose betrug zwischen einer Woche und 4 Jahren. In konventionellen Röntgenaufnahmen wurde die Fraktur häufig übersehen, aber mit der axialen Dünnschicht-Computertomographie immer richtig diagnostiziert. Die klinischen Beschwerden persistierten in allen Fällen nach 6- bis 8-wöchiger Ruhigstellung im Unterarmgips und bei 10 Patienten entwickelte sich eine computertomographisch bestätigte Pseudoarthrose. Es folgte in 10 Fällen die Fragmentexzision und in 5 Fällen die offene Reposition und Osteosynthese, während 2 Patienten eine operative Behandlung ablehnten. Alle operierten Patienten wurden im Verlauf beschwerdefrei, zeigten keine verminderte Greifkraft und konnten Unterwasserrugby wieder ausüben.

Frakturen des Hamulus ossis hamati scheinen bei Unterwasserrugby-Spielern infolge wiederholter und hoher Gewalteinwirkungen auf die führende Hand gehäuft aufzutreten. Die Diagnosestellung ist trotz klinischer Symptomatik oft verzögert und die axiale Dünnschicht-Computertomographie den konventionellen Röntgenaufnahmen bei der Frakturdarstellung überlegen. Die operative Frakturbehandlung ist der konservativen Gipsruhigstellung in der Regel vorzuziehen.