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Fallstricke der winkelstabilen Plattenosteosynthese am distalen Humerus
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Published: | October 13, 2014 |
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Fragestellung: Die Osteosynthese der distalen Humerusfraktur erfolgt klassisch in einer Doppelplattentechnik, wobei die konventionelle Plattenosteosynthese mit einem hohen Implantatversagen gerade im osteoporotischen Knochen vergesellschaftet ist. Biomechanische Studien deuten daraufhin, dass winkelstabile Implantate eine verbesserte Fixation bieten.
Dennoch treten auch bei diesem Vorgehen implantatassoziierte Probleme und Versagen der Osteosynthese auf.
Wir führten daher eine retrospektive Analyse der letzten 5 Jahre durch um mögliche Fehler oder Schwächen der Implantate/Art der Osteosynthese zu identifizieren.
Methodik: 38 Patienten wurden seit 01/2008 mit anatomischen LCP (Fa. Synthes) im Sinne einer 90° konvergierenden Doppelplattenosynthese versorgt. Hiervon konnten n=25 klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. In der retrospektiven Nachuntersuchung wurden folgende Scores verwendet: Ellbogenscore von Morrey, der Mayo Clinic Performance Index (MCPI) und DASH. Radiologisch wurde ein sekundärer Repositionsverlust sowie Schraubenfehllagen oder Schraubenveränderungen analysiert.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es lagen in 65% C-Frakturen vor. 82% der Frakturen sind primär konsolidiert. Dislokation traten überwiegend am radialen Pfeiler auf, wobei auffiel das bei keinem der Patienten mit Dislokation der Fraktur, eine transkondyläre Schraube eingebracht wurde. Die radialen Minischrauben dislozierten bei insgesamt 5 Patienten.
Die anatomisch vorgeformten Implantate erleichtern die intraoperative Reposition und Fragmentreorientierung, dennoch sollte gerade auf eine transkondyläre KFI-Schraube bei C-Frakturen nicht verzichtet werden um das Risiko einer sekundären Dislokation zu verringern.