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Das Outcome nach operativer versorgter AC-Gelenksprengung
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Published: | October 13, 2014 |
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Fragestellung: Höhergradige AC-Gelenksprengungen werden in der Regel operativ versorgt. Die am weitesten verbreitete Methode stellt aktuell die Hakenplatte und an zweiter Stelle das Tightrope-System dar. Es besteht nach wie vor Uneinigkeit, welche dieser Stabilisierungsformen zu favorisieren ist.
Methodik: Um diese Frage im Hinblick auf die klinischen Ergebnisse zu klären, haben wir retrospektiv das Outcome unserer Patienten untersucht.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: In den vergangenen drei Jahren sind in unserer Klinik insgesamt 76 Patienten nach AC-Gelenksprengung operativ versorgt worden. Davon wurden 20 mit Tightrope (Ø 37,3 Jahre) und 56 mittels Hakenplatte (Ø 42,3 Jahre) stabilisiert. Ein Follow-up mit SF-36 und Oxford Shoulder Score haben wir von 40 Patienten (10 x Tightrope, 30 x Hakenplatte).
Bei den mit Tightrope versorgten Patienten lag der mittlere Oxford Shoulder Score bei 17,8 (+/- 8,8) Punkten; in der Hakenplatte-Gruppe bei 16,8 (+/- 8,1) Punkten; der Median lag bei 13 vs. 12 Punkten. Die Unterschiede waren nicht signifikant.
Im SF-36 zeigten sich lediglich Unterschiede zwischen den beiden Gruppen in den Sparten Vitalität und soziale Funktionsfähigkeit, hier hatte die Hakenplatte-Gruppe höhere Scores, was in Anbetracht der übrigen Ergebnisse aber nicht in Abhängigkeit von der Art der operativen Versorgung interpretiert werden kann.
Zusammenfassend zeigen sich bei unseren zwei Patienten-Gruppen keine signifikanten Unterschiede im Outcome nach operativer Stabilisierung einer höhergradigen AC-Gelenksprengung. Beide Gruppen hatten ein gutes Ergebnis im Oxford Shoulder Score und ein niedriges Schmerzlevel im SF-36. Insofern sind bei der Wahl des Verfahrens vor allem zwei Punkte zu bedenken: Nach Versorgung mit Hakenplatte ist ein Zweiteingriff zur Materialentfernung erforderlich. Demgegenüber steht eine dauerhafte unphysiologische Steifigkeit des Gelenks durch den in situ verbleibenden Tightrope.