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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

3D-Isotrope MRT gesteuerte Analyse des vorderen Kreuzbandes bei jugendlichen Profifußballern

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Götz Welsch - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Christph Evers - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Leonie Waldenmeier - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Rolf Janka - Institut für Diagnostische Radiologie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
  • Michael Uder - Institut für Diagnostische Radiologie, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
  • Matthias Lochmann - Institut für Sportwissenschaft und Sport, AB Sport- und Bewegungsmedizin, Erlangen, Germany
  • Friedrich Hennig - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany
  • Andreas Mauerer - Universität Erlangen-Nürnberg, Abteilung für Unfallchirurgie, Erlangen, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI51-1368

doi: 10.3205/14dkou354, urn:nbn:de:0183-14dkou3543

Published: October 13, 2014

© 2014 Welsch et al.
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Fragestellung: Neue operative und (teil-)konservative Ansätze in der Behandlung von vorderen Kreuzband (VKB) Rupturen erfordern eine möglichst präzise Diagnostik und Follow-Up Bildgebung.

Ziel der Studie war es die Möglichkeiten einer vollständig dreidimensionalen (3D=isotrop) MRT Sequenz (PD-SPACE) hinsichtlich der Beurteilbarkeit und Differenzierbarkeit des anteromedialen (AM) und posterolateralen (PL) Bundles des VKB aufzuzeigen.

Methodik: In diese Studie wurden 35 asymptomatische männliche Spieler (Alter 17.3±1.0 Jahre) eines Nachwuchsleistungszentrums eines Bundesligavereins als „Risikogruppe“ eingeschlossen. Die Kniegelenke des Standbeins wurden mittels 3 Tesla MRT und einer hochauflösenden, isotropen PD SPACE Seqeunz (0.5x0.5x0.5 mm) untersucht. Die quantitative und qualitative Analyse erfolgte durch zwei Observer. Quantitativ wurde mittels freier 3D Angulation (multi-planare Rekonstruktion (MPR) siehe Abbildung 1 [Abb. 1]) die längste Achse des femoralen und tibialen Footprints des VKB in sagittaler und coronarer Ausrichtung analysiert. Unter Verwendung der gleichen 3D-MPRs wurde die Länge des AM und PL Bundles. Dabei konnten der isotrope 3D-Datensatz und die MPR ohne Einschränkungen genutzt werden.

Die qualitative Analyse umfasste die Differenzierbarkeit der beiden Bundles, deren Verlaufsrichtung, und die Beurteilbarkeit des femoralen und tibialen Footprints (subjektive 4-Punkte-Skala). Die Reproduzierbarkeit wurde mittels ICC erfasst und die Statistik mittels ANOVA.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Reproduzierbarkeit zwischen den Observern hinsichtlich der ausgewerteten Daten war sehr hoch (ICC>0.9). In sagittaler Ansicht betrug die durchschnittliche Footprintlänge des VKB an Tibia 1.52±0.2 cm und Femur 1.43±0.2 cm. In coronarer Ansicht betrug die durchschnittliche Footprintlänge des VKB an Tibia 1.45±0.23 cm und Femur 1.34±0.3 cm. Die durchschnittliche Länge des AM Bundles betrug 3.51±0,3 cm und die des PL Bündels 2.48±0.3 cm.

Im Mittel ergaben die Differenzierbarkeit 2.32±0.7 Punkte, die Beurteilbarkeit femoraler Footprints 2.72±0.5 Punkte, die Beurteilbarkeit tibialer Footprints 2.90±0.5 Punkte und die Beurteilbarkeit der Verlaufsrichtung der Bundles 2.12±0.5 Punkte.

Eine oblique imm Raum verlaufende Struktur wie das VKB zeigt sich als sehr gut darstellbar mittels eines solchen MRT Datensatzes. Unsere quantitativen Ergebnisse erscheinen valide und sind vergleichbar mit vorherigen Studien (welche allerdings nie auf komplett isotropen 3D Datensätzen basierten). Die qualitativen Ergebnisse bestätigen, dass es mittels 3D-MRT Datensätzen immer besser möglich ist eine wirklich anatomische Analyse des VKB durchzuführen.