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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

PET und PET-CT Diagnostik der subakuten und chronischen Osteomyelitis und Implantat-assoziierte Infekte

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Sven Hungerer - BG Unfallklinik Murnau, Septische Rekonstruktive Chirurgie, Murnau, Germany
  • Jan-Phillip Müller - BG Unfallklinik Murnau, Septische Rekonstruktive Chirurgie, Murnau, Germany
  • Matthias Militz - BG Unfallklinik Murnau, Septische Rekonstruktive Chirurgie, Murnau, Germany
  • Vera Wenter - Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, LMU München, München, Germany
  • Marcus Hacker - Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, LMU München, München, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI50-1133

doi: 10.3205/14dkou352, urn:nbn:de:0183-14dkou3528

Published: October 13, 2014

© 2014 Hungerer et al.
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Text

Fragestellung: Die Diagnostik von Patienten mit Infektvorgeschichte, die in der klinischen Untersuchung und der konventionellen laborchemischen und radiologischen Diagnostik keine sicheren oder fragliche Infektzeichen zeigen ist problematisch. Die PET oder PET CT Diagnostik soll bei zweifelhaften Befunden ein zuverlässiges Hilfsmittel in der Diagnostik subakuter Knocheninfekte oder Implantat-assoziierter Infekte darstellen und die Entscheidung zu weiteren Therapiemaßnahmen erleichtern. Ziel der vorliegenden Studie ist die Analyse der Sensitivität und Spezifität der PET oder PET CT Diagnostik subakuter Knocheninfekte oder Implantat-assoziierter Infekte.

Methodik: Es erfolgte die Analyse der in dem Zeitraum von 2001 bis 2011 durchgeführten PET/PET-CT Untersuchungen durch einen geblindeten Nuklearmediziner. Einschlusskriterium war die Indikation zur PET/PET-CT mit der Frage nach chronischer Osteomyelitis oder chronischem, implantatassoziierten Infektgeschehen. Es wurde die Differenzierung in Infekt ja/nein und die Unterteilung in Knocheninfekt ja/nein und Weichteilinfekt ja/nein vorgenommen. Wurden die Patienten im weiteren Verlauf chirurgisch exploriert, konnten die Ergebnisse mit den intraoperativen Abstrichergebnissen (pos/neg)korreliert werden und die Spezifität und Sensitivität der Beurteilung des PET/PET-CT berechnet werden. Erfolgte keine Operation nach Durchführung der PET/PET-CT wurde der klinische Verlauf nach einem Jahr nachgefragt.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Es wurden die PET/PET CT Untersuchungen von 188 Patienten untersucht. Das Alter der Patienten betrug zum Untersuchungszeitpunkt 46,8±14,5 (6-82) Jahre. 22% der Patienten waren Frauen und 78% Männer. 36% der Untersuchungen wurde mit einer PET Diagnostik durchgeführt und 64% die PET-CT. In 90% der Patienten war die untere Extremität betroffen mit Verdacht auf Implantat- oder Prothesen-assoziierten Infektes. Von den 188 Patienten wurden 106 in der Folge operativ exploriert und intraoperative Abstriche gewonnen. Die Interpretation der PET/PET-CT des floriden Infekts zeigte eine Sensitivität von 85% und Spezifität von 75%. Die weitere Differenzierung des Infektes nach Lokalisation auf Knochen und Weichteil zeigte eine deutliche Abnahme der Sensitivität/Spezifität auf 56/62% für den Knochen bzw. 69/58 % für die Weichteile.

Die PET/PET-CT Diagnostik zur Identifikation eine Knochen- oder Implantat-assoziierten Infektes hat eine hohe Sensitivität und Spezifität für ein aktives Infektgeschehen. Es zeigt sich jedoch, dass die Differenzierung der Lokalisation des Infektherdes nicht sicher gelingt. Die Ursachen für diese geringe Auflösung der PET/PET-CT im Vergleich zu den mikrobiologischen Abstrichen können ursächlich in der Methodik der operativen Abstrichentnahme liegen. Eine andere Einschränkung ist die vergleichsweise geringe Diskrimination der PET/PET-CT Diagnostik.