Article
Radioskapholunäre (RSL) Arthrodese mit dorsaler winkelstabiler Platte
Search Medline for
Authors
Published: | October 13, 2014 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Ist die radioskapholunäre (RSL) Arthrodese mit einer dorsalen multidirektional winkelstabilen Aptus-H-Platte stabil genug für eine frühe funktionelle Behandlung?
Methodik: Prospektive radiologische Fallkontrollstudie an 20 Handgelenken von 17 Patienten (11 Frauen/ 6 Männer) im Alter von 19-72 (Ø 51) Jahren. Die Indikation zur RSL-Arthrodese wurde aufgrund folgender Diagnosen gestellt: Skapholunäre Dissoziation mit radiokarpaler Arthrose (n=8), posttraumatische radiokarpale Arthrose (n=7), Rheumatoide Arthritis (n=5). Alle Patienten litten an einer schmerzhaften radiokarpalen Instabilität. Die RSL-Arthrodese erfolgte mit einer 2,5 mm multidirektionalen Aptus®-H-Plate (MedArtis®). Um Strecksehnenirritationen zu vermeiden erfolgte eine Weichteildeckung der Platte. Die Nachbehandlung erfolgte Gips-frei. Mehrmals, mindestens dreimal, täglich erfolgte die aktive frühfunktionelle Beübung des Handgelenkes aus einer konfektionierten Handgelenkorthese heraus. Bis zur sicheren Knochenheilung erfolgte alle 6 Wochen eine radiologische Verlaufskontrolle.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei einer Patientin mit rezidivierenden Synkopen brach die Platte nach 8 Wochen. Eine in situ-Reosteosynthese mit dem gleichen Implantat führte zur Knochenheilung innerhalb von 12 Wochen. Alle anderen Arthrodesen heilten ohne Stellungsverlust oder Implantatversagen innerhalb von 12 bis 24 Wochen. Wundheilungsstörungen und -infektionen, sowie Strecksehnenirritationen traten nicht auf. Ein Patient entwickelte ein CRPS, welches unter intensiver physikalischer Therapie ausheilte.
Die Aptus®-H-Plate, welche für die Osteosynthese am distalen Radius entwickelt wurde, ist ausreichend stabil für eine frühfunktionelle Behandlung nach radioskapholunärer Arthrodese. Die Gips-freie Nachbehandlung bedeutet für die Patienten einen hohen Komfort und ermöglicht neben der Hautpflege eine frühe Mobilisation des Mediokarpalgelenkes zur Kompensation des radiokarpalen Bewegungsverlustes.