Article
Methotrexat Konzentrationen bei Osteosarkom Patienten in Dritträumen
Search Medline for
Authors
Published: | October 13, 2014 |
---|
Outline
Text
Fragestellung: Methotrexat als eines der für die Behandlung von Osteosarkomen eingesetzten Chemotherapeutika erzeugt dosisabhängig Nebenwirkungen. Durch die Akkumulation in Geweben und Körperhöhlen (Dritträumen) kommt es zur verzögerten Elimination. Steuern derartige Flüssigkeitsansammlungen postoperativ zu einem Drittraum-Effekt bei? Ziel unserer Studie ist, Punktat-Konzentrationen von Dritträumen mit Konzentrationen von Blutspiegeln zu vergleichen, um Drittraum-Effekte fassbar zu machen.
Methodik: In einer monozentrischen Datenanalyse wurden retrospektiv 45 mit Endoprothesen und hoch-dosiertem Methotrexat behandelte Osteosarkom Patientinnen und Patienten zwischen 1991 und 2011 hinsichtlich der Methotrexat Konzentrationen in Dritträumen und korrespondierenden Blutspiegeln verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte anonymisiert mit Wilcoxon Vorzeichen-Rang-Test im SPSS (für Mac, 20.0).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: 114 Dritträume wurden bei 18 der 45 Patienten punktiert. (Median 5 Punktionen pro Patient, Bereich 1 bis 20 Punktionen pro Patient). Die Punktatsmenge war in 101 Fällen dokumentiert und reichte zwischen 5 bis 420 ml (Median 150 ml). Methotrexat Konzentrationen wurden in 61,11% aller Punktionen bestimmt. Die 24 Stunden Methotrexat Konzentrationen in Dritträumen waren zwischen 1,49 bis 42,97 (Median 14,86) Mal höher als entsprechende Blutspiegel Konzentrationen. Ebenso 48 und 72 Stunden Methotrexat Drittraum Konzentrationen zeigten Erhöhungen: 1,36 bis 52,56 (Median 8,50) und 0,66 bis 5,82 (Median 2,66) Mal höhere Werte als im korrespondieren Blutspiegel. Speziell die 24 Stunden Messungen der Methotrexat Konzentrationen in Dritträumen erreichten toxische Werte bis 170,74 mcmol/l (Median 109,83 mcmol/l, Bereich 4,91 bis170,71 mcmol/l) im Vergleich zu 4,65 mcmol/l im Median vom Blutspiegel (Bereich 0,68 bis 44,38 mcmol/l, p=0,001 (Wilcoxon Vorzeichen-Rang-Test)). Ähnlich statistisch signifikante Differenzen wurden bei 48 (p<0,001) und 72 Stunden (p=0.015) beobachtet.
Diese Studie zeigt, dass die Methotrexat Konzentrationen in Dritträumen signifikant höher sind als in korrespondierenden Blutspiegeln. Der Konzentrationsunterschied ist hinweisend auf einen Drittraum-Effekt. Aus diesem Grund sollten Dritträume trotz des gesteigerten Infektionsrisikos punktiert werden, um Toxizitäten durch erhöhte Methotrexat Konzentrationen in jedem Fall zu vermeiden.