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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Expression von MMP-9 und MMP-13 korreliert negativ mit dem Metastasierungspotential von Chondrosarkomen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Dominik Malcherczyk - Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Marburg, Germany
  • Jürgen Paletta - Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Marburg, Germany
  • Thomas J. Heyse - Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Marburg, Germany
  • Vanessa Kunzke - Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Marburg, Germany
  • Roland Moll - Institut für Pathologie, Marburg, Germany
  • Susanne Fuchs-Winkelmann - Klinik für Orthopädie und Rheumatologie, Marburg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI36-735

doi: 10.3205/14dkou232, urn:nbn:de:0183-14dkou2328

Published: October 13, 2014

© 2014 Malcherczyk et al.
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Fragestellung: Chondrosarkome gehören bei Population der über 50-jähringen Patienten zu den häufigsten Knochentumoren. Chondrosarkome bilden eine sehr inhomogene Neoplasien-Gruppe mit unterschiedlichen Verhaltensweisen bezüglich des invasiven Wachstums und Metastasierungspotenzials. Aus diesem Grund ist es wichtig biologische Markern zu identifizieren, die die Einschätzung der Prognose der Patienten mit Chondrosarkomen erleichtern können.

Matrixmetalloproteinasen (MMP) spielen eine wichtige Rolle in der Progression, Invasion und Metastasierung bei vielen Tumoren. In dieser Studie wurde der Einfluss der Expression von MMP-1, MMP-3, MMP-9 und MMP-13 auf das Metastasierungspotenzial von Chondrosarkomen untersucht.

Methodik: In Paraffin eingebettete Proben von 28 Patienten mit Chondrosarkomen wurden untersucht. Die Proben wurden immunhistochemisch mittels Streptavidin-Methode mit monoklonalen Antikörpern gegen MMP-1, MMP-3, MMP-9 und MMP-13 gefärbt. Der Expressionsgrad dieser Proteine wurde anschließend semiquantitativ beurteilt: wie in ähnlichen Studien, wurden die Proben positiv gewertet wenn mehr als 25% der Zellen MMP-3, MMP-9 oder MMP-13 exprimierten. Als positiv wurde die immunhistochemische Färbung mit MMP-1 erachtet, wenn mehr als 75% der Zellen positiv reagierten. Die Ergebnisse der immunhistochemischen Färbungen wurden mit histologischen Grad der Tumore, deren Metastasierung und dem Überleben der Patienten korreliert.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei der semiquantitativen Wertung der immunhistochemischen Färbungen zeigten 64% der Chondrosarkome eine positive Reaktion für MMP-1, 46% für MMP-3, 61% für MMP-9 und 61% für MMP-13. Positive Expression von MMP-9 und MMP-13 ist assoziiert mit verlängerter Metastasen-freier Überlebenszeit der Patienten mit Chondrosarkomen (p=0.047 für MMP-9 und p=0.003 für MMP-13) in Kaplan-Maier Analyse. Nach 5 Jahren entwickelten nur 19% der MMP-9-positiven Chondrosarkome Metastasen im Vergleich zur 62% mit niedrigen MMP-9 Expression. Ähnlich, entwickelten nach 5 Jahren nur 13% der MMP-13 positiven Tumore Metastasen und 67% der Chondrosarkome mit negativer Expression. Ebenfalls bestand hohe Korrelation zwischen Expression dieser beiden Proteine im Vergleich zu Überleben der Patienten mit Chondrosarkomen (p= 0.08 für MMP-9 und p=0.005 für MMP-13). Patienten mit positiven Expression von MMP-9 und MMP-13 haben deutlich längere 5-Jahres-Überlebensratte als Patienten mit negativen Expression (entsprechend 87% vs. 36% und 88% vs. 37%). Eine deutliche Assoziation bestand zusätzlich zwischen der Expression von MMP-9 und MMP-13 und den histologischen Grad der Tumore. Dagegen konnte keine Korrelation zwischen der Expression von MMP-1 und MMP-3 und den klinisch-pathologischen Parametern gefunden werden.

Die Ergebnisse dieser Studie suggerieren, dass MMP-9 und MMP-13 eine Rolle in der Metastasierungs-Vorgang und Progression von Chondrosarkomen spielen. MMP-9 und MM-13 könnten als Biomarker für die Einschätzung der Prognose bei Patienten mit Chondrosarkomen benutz werden.